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Das weibliche Genie. Hannah Arendt

Erschienen am 15.01.2021
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783863931087
Sprache: Deutsch
Umfang: 388 S.
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Julia Kristeva ist auch im deutschsprachigen Raum durch eine Vielzahl von Publikationen als Literaturtheoretikerin und Psychoananlytikerin bekannt. Wenn sie sich der jüdischen, politischen Philosophin Hannah Arendt widmet, dann birgt schon diese Konstellation von Autorin und Sujet eine gewisse Spannung in sich, die dadurch zusätzlichen Reiz gewinnt, daß sie Leben und Denken der Philosophin unter die Maßgabe dessen stellt, was sie als weibliches Genie, "le génie féminin", zu erfassen sucht. Das Buch setzt mit einer biographischen Skizze ein, die die geistige Entwicklung Hannah Arendts in einer Weise nachzeichnet, die - etwa im Blick auf ihre Beziehung zu Martin Heidegger - Denken und Biographie nicht einfach trennt: Julia Kristeva kennt Hannah Arendts Lehrmeister Platon, Aristoteles, Augustinus und Kant gut genug, um ihren Lesern auseinandersetzen zu können, worin Hannah Arendt ihre eigenständige Lesart klassischer Philosophie entwickelt hat. Wonach Hannah Arendt suchte und woran sie bis zu ihrem Tod 1975 arbeitete, sei "eine nicht-subjektive Fundierung der Politik" als Antwort auf die Erfahrung des Grauens totalitärer Systeme im 20. Jahrhundert. Aber nicht die Reflexion über Macht und Gewalt stehe bei der Autorin der "Vita Activa" im Zentrum ihres Denkens, sondern das Eingedenken der "Zerbrechlichkeit des menschlichen Lebens". Arendts Genie wäre in eben dieser Bewegung zwischen Denken und existentieller Erfahrung zu verorten, die uns die Bilder einer komplexen und standardisierten modernen Welt vor Augen führt und gleichzeitig an das humane Versprechen erinnert, das in jeder einzelmenschlichen Existenz liegt.

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Autorenportrait

Julia Kristeva, 1941 in Bulgarien geboren, emigrierte 1965 nach Paris und traf dort auf die strukturalistische Gruppe Tel Quel, deren theoretischer Kopf sie wurde. Ihr erstes Buch, "La révolution du langage poétique", eine Untersuchung der Symbolstrukturen, machte sie über die Grenzen Frankreichs hinaus bekannt. Ab 1974 hatte sie einen Lehrstuhl an der Universität Paris VII (Université Paris Diderot) inne. 1979 begann sie eine zweite Karriere als Psychoanalytikerin in der Tradition der Lacan- Schule. "Das weibliche Genie - Hannah Arendt" ist Band 1 der Trilogie "Das weibliche Genie. Das Leben, der Wahn, die Wörter" über Hannah Arendt, Melanie Klein und Colette.