Beschreibung
Die Arktis ist der Ort, an den der Dichter Levin Westermann in diesen Essays immer wieder zurückkehrt. Sie ist die Heimat der Moschusochsen, die einen Kreis formen, um sich und ihre Jungen vor Angreifern zu schützen, eine Taktik, die gegen den Menschen jedoch zum Scheitern verurteilt ist; das Land der Netsilingmiut (dt.: die NetsilikInuit), die aufgrund der nachlassenden Stärke ihrer Amulette immer mehr davon an ihre Kleidung heften, um die Kraft des Glücks zu erhalten; der Ort des Torpors, jener Starre, die dem Win ter mit dem Erzählen von Geschichten zu trotzen vermag. Genau für diese Macht der Fantasie und die Kraft der Sprache plädieren die Texte. 'Gib nicht auf', scheinen sie zu flüstern, 'mach weiter, auch wenn der Weg aussichts los scheint'. Und so erzählen sie auch von persönlichen Krisen, vor allem aber von Wegen, die aus dem Dunkel und zurück in die Sprache führen. Mit einer klaren Stimme und präzisen Bildern spricht Westermann eine Aufforderung aus, mit ihm zu denken und zu spüren - jenseits der Grenzziehung zwischen Natur und Kulturerfahrung und als Einstimmung auf das Besondere, das unsere Welt zusammenhält.
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Autorenportrait
Levin Westermann, 1980 in Meerbusch geboren, studierte an der Hochschule der Ku¨nste Bern und lebt als freier Schriftsteller in Biel. unbekannt verzogen, sein Lyrikdebu¨t, vero¨ffentlichte er 2012, es folgten 3511 Zwetajewa (2017) und bezu¨glich der schatten (2019), beide bei Matthes & Seitz Berlin. 2020 wird er mit dem renommierten Clemens- Brentano-Preis der Stadt Heidelberg ausgezeichnet. Für seinen Lyrikband bezüglich der schatten erhielt er den Schweizer Literaturpreis 2021.