Beschreibung
Die meisten Publikationen, die sich dem Schicksal der Juden in Deutschland annehmen, haben primär den Zeitraum zwischen 1939 und 1945 im Blickfeld. Dieses Buch ist anders: Es setzt weit früher an und widmet sich vornehmlich der Frage nach der Entstehung des deutsch-jüdischen Dilemmas. Die beiden Autoren, ein Deutscher und ein Jude, begaben sich dazu auf Spurensuche, legten frühe gemeinsame Wurzeln frei und entdeckten über die Jahrhunderte viel Verbindendes, ebenso manches, das trennte. Alles in allem aber - und das wird hier besonders deutlich - war es ein Weg der Symbiose, der wechselseitigen fruchtbaren Ergänzung, was zahlreiche Errungenschaften und Auszeichnungen in Wissenschaft, Kunst und Politik dokumentieren. Um die Wende vom 19. ins 20. Jahrhundert waren Juden in Deutschland weitestgehend assimiliert - sie fühlten sich voll und ganz als Deutsche. Das ungewöhnliche Autorengespann, stets um Sachlichkeit bemüht, belegt dies anhand vielerlei Quellen und Zeugnisse. Einzigartig wird die Zusammenstellung durch zeitgeschichtliche Kommentare jüdischer Zeitungen und Zeitschriften, herausgegeben von 1850 bis zu ihrem Verbot 1938, welche im Anhang einzeln porträtiert werden. Zugleich ist das vorliegende Werk eine Gesellschaftsstudie, die anhand historischer Entwicklungen aufzeigt, wie schleichend sich totalitäre Ideologien entfalten, warum Hass, Hetze und Radikalismus, gleich welcher Couleur, stets ins Verderben führen.
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Autorenportrait
Der aus Rumänien stammende und in Jerusalem sesshafte Historiker Reuven Moskovitz (geb. 1928) ist Holocaustüberlebender. Seine Versöhnungsarbeit zwischen Juden und Palästinensern wurde mit mehreren Friedenspreisen gewürdigt. Wolfgang Effenberger (geb. 1946) ist freier Publizist mit Schwerpunkt Geopolitik. Er lebt am Starnberger See. Mit ihrem ersten Gemeinschaftswerk möchten die beiden Autoren dazu beitragen, dass die Geschichte Europas nie wieder in repressive Gewässer mündet.