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Im fahlen Licht des Mondes

Der lange Weg der Cheyenne, Historischer Roman

Erschienen am 13.11.2015
Auch erhältlich als:
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783941485488
Sprache: Deutsch
Umfang: 585 S.
Format (T/L/B): 3.7 x 21.5 x 14.1 cm
Einband: Paperback

Beschreibung

Winter 1876. Nach der Schlacht am Little-Bighorn-Fluss und dem Sieg über General Custer haben sich die Cheyenne wie gewohnt in ihre Winterlager zurückgezogen. Auch Moekaé, eine junge Frau, freut sich auf die Ruhe des Winters. Als eines Morgens Kugeln in ihr Tipi schlagen, beginnt für sie eine verzweifelte Flucht. Nach schweren Kämpfen werden die Cheyenne schließlich gestellt und ins Indianer-Territorium deportiert. Dort siechen die Menschen unter schrecklichen Bedingungen dahin. Sie sind das Klima nicht gewohnt, zudem reichen die gelieferten Lebensmittel kaum aus, um den ärgsten Hunger zu lindern. Mit einigen Entschlossenen bricht Moekaé auf, um wieder in ihre angestammte Heimat im Norden zurückzukehren. Mitten im Winter sind die Cheyenne so geschwächt, dass ein Teil der Menschen sich nach einem entbehrungsreichen Weg schließlich im Fort Robinson ergibt. Dort verschlimmert sich die Lage so sehr, dass die verzweifelten Menschen den Ausbruch wagen, unter ihnen auch Moekaé. Sie ist hochschwanger, als sie mitten im Schneesturm von einer Kugel getroffen wird. denn die Soldaten und weißen Siedler beginnen eine gnadenlose Hetzjagd auf die verhassten Indianer.

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Autorenportrait

Kerstin Groeper, als Tochter des Schriftstellers Klaus Gröper in Berlin geboren, lebte einige Zeit in Kanada. In Kontakt mit nordamerikanischen Indianern entdeckte sie ihre Liebe zur indianischen Kultur. Durch viele Gespräche mit indianischen Freunden und Ratgebern gelingt es ihr, ein authentisches Bild der verschiedenen Stämme zu vermitteln. Kerstin Groeper spricht Lakota, die Sprache der Teton-Sioux und führt regelmäßig Vorträge und Seminare über Sprache, Kultur und Spiritualität der Lakota-Indianer durch. Kerstin Groeper studierte Sozialpädagogik, arbeitete als Journalistin für verschiedene Zeitschriften und schreibt heute Artikel zum Thema Indianer, u.a. für das renommierte Magazin für Amerikanistik. Sie lebt mit ihrem Mann und einem Sohn in der Nähe von München. Zwei erwachsene Kinder sind bereits ausgezogen.

Leseprobe

. Moekaé folgte Heskovetse durch das Fenster und rannte den Weg entlang. Sie hörte, dass Heskovetse dicht hinter ihr war und ließ sich von ihm in Richtung des Flusses drängen. "Lauf!", keuchte er immer wieder, "Lauf!". Moekaé trug Rotes-Blatt auf dem Rücken und rannte so gut es ging. Ihre Hand stützte den Bauch, während die andere Hand sich in die Decke gekrallt hatte, die sie um ihren Körper trug. Sie wusste, dass sie ohne Decke niemals überleben würde. Das Kind weinte vor Entsetzen und erst jetzt erkannte Moekaé, dass sie bereits unter Beschuss lagen. Kugeln pfiffen an ihr vorbei und sie duckte sich instinktiv. "Nicht langsamer werden!", schrie ihr Mann. "Lauf!" Eine Kugel schrammte an ihrem Arm entlang und sie taumelte vor Entsetzen. "Wenn sie das Kind treffen, das auf meinem Rücken festgebunden ist?", dachte sie panisch. Sie wollte stehen bleiben und Rotes-Blatt vom Rücken nehmen, doch Heskovetse schubste sie grob weiter. "Lauf!" "Das Kind!", protestierte Moekaé. "Ich bin hinter dir!", keuchte Heskovetse. "Lauf zum Fluss und versteck dich!" "Mein Mann!", schrie Moekaé. Dann wurde ihre Stimme leise. "Mein Mann." Es waren ihre letzten Worte, denn mehr Zeit blieb nicht. Heskovetse hatte sich hingekniet, um ihr Feuerschutz zu geben. Im Dunkeln sah sie, wie sein Gewehr aufblitzte, dann drehte sie sich um und rannte weiter.