Beschreibung
Welt im Fieber - Klima und Wandel, so lautet der Schwerpunkt der Berichterstattung im diesjährigen Kritischen Agrarbericht, der das besondere Jahr 2020 dokumentiert. Das meiste stand still, im Frühjahr 2020, beim ersten Shutdown. Globale Lieferketten brachen zusammen, nicht zuletzt im zunehmend globalisierten Teil des Agrarsystems. Viele Teile der Wirtschaft wurden ins künstliche Wachkoma versetzt, von dem jetzt schon klar ist, dass nicht alle Betroffenen aus ihm wieder erwachen werden. Welche konkreten Auswirkungen die Corona-Krise und ihre wirtschaftlichen Folgen auf die Bekämpfung der beiden anderen globalen Menschheitskrisen, der Klima- und der Biodiversitätskrise, haben, ist zurzeit nicht absehbar. Immer deutlicher wird jedoch, dass all diese Krisen nicht isoliert betrachtet werden dürfen, dass sie zusammen angegangen werden müssen. Dazu wird die Art und Weise, wie in der Welt Landwirtschaft betrieben wird, einen nicht unerheblichen Beitrag leisten müssen. Was wir brauchen ist eine tiefgreifende Transformation des Agrar- und Ernährungssystems. Eine globale Wende, die sich im Regionalen bewähren muss und dabei den Klimaschutz fest im Blick hat. Denn die Landwirtschaft ist zwar zweifellos Opfer der Erderhitzung, bestimmte Formen von Landwirtschaft und Ernährung gehören aber auch zu den wichtigsten Treibern. Umgekehrt liegt genau darin eine enorme Chance: Die ökologische Agrar- und Ernährungswende erweist sich immer mehr als unverzichtbarer Baustein, um die dringend nötige "Klimawende" umzusetzen. Es gibt wegweisende und Mut machende Beispiele sowie Ergebnisse der Wissenschaft, die zeigen, wie all das gelingen könnte. Einige von ihnen werden im Schwerpunkteil dieses Agrarberichts, der 23 der insgesamt 48 Beiträge umfasst, vorgestellt.