Beschreibung
Das zentrale Anliegen dieses Buches ist ein zukunftsfähiges Gärtnern, zu dem selbstverständlich auch eine zukunftsfähige Lebensführung gehört. Die Autoren stellen ein ethisch-ökologisches Gartenkonzept vor, das in seiner Art einmalig sein dürfte. Grundlage hierfür sind zahlreiche Permakulturprinzipien, die sie in vielen Jahren als Selbstversorgergärtner selbst ausprobiert haben. Es handelt sich um die Beschreibung der zahlreichen Möglichkeiten der Permakultur und eines gut durchdachten Mischkonzepts aus der Biogartenpraxis, das in erster Linie die Erzeugung von qualitativ hochwertigem Gemüse und Obst zum Ziel hat. Dabei werden die ökologischen Aspekte als Chance erkennt mit der Natur zu arbeiten. Ein wichtiges Prinzip ist der Versuch, möglichst viele Gartenelemente miteinander zu vernetzen und deren Mehrfachfunktionen zu erkennen und zu nutzen. Anfänger finden mit diesem Buch einen qualifizierten Einstieg in das Konzept der Permakultur und in die Kunst des Biogärtnerns. Fortgeschritten bietet das Buch wertvolle Anregungen zum Ausprobieren und Weiterentwickeln.
Autorenportrait
Der Autor arbeitete und forschte seit Jahrzehnten im eigenen Bio- und Permakulturgarten. Er gehörte zu den Pionieren der Permakulturbewegung in Deutschland und Europa.
Leseprobe
Vorwort zur 2. Auflage Im Jahre 1989 starteten wir, nach jahrelangen weltweiten Recherchen und umfassenden Studien und Arbeiten, unter anderen bei Bill Mollison (NSW, Australien) und John Jeavons (North-California, USA) unser Permakultur-Projekt. Im Jahr 1990 wurde es vom deutschen "Permakultur-Institut e.V." und "Permaculture Institute of Europe" als Modell und Lehrprojekt anerkannt. Aus den vorangegangenen Studien und unseren eigenen Arbeiten im Feld entstand bis zum Jahre 1994 "Biotop mit Mensch" - Eine Einführung in die Permakultur. Der Beltz-Verlag, bei dem ich seit vielen Jahren Autor war, wollte dieses Buch, er brauchte aber ein Schulgartenbuch, so dass wir uns genötigt sahen, eine veränderte Version als SchulgartenHandbuch herauszugeben. Im Jahr 1998 kamen wir mit dem Verleger und Herausgeber Kurt Walter Lau, selbst langjähriger Permakultur-Aktivist, zusammen und konnten nun in seinem OLV Organischer Landbau Verlag unsere ursprüngliche Idee voll verwirklichen. Zwanzig Jahre nach der Erstveröffentlichung ist unser Permakultur-Projekt eine ganz private Angelegenheit geworden. Doch wir arbeiten noch nach den gleichen Prinzipien und ernähren uns nach wie vor, ganzjährig, aus unserem Garten. Nun, da eine neue Auflage vorbereitet wird, ist festzustellen, dass in Bezug auf ein gesundes Leben und zukunftsfähiges Ernähren mit in und aus der Natur, das heißt nach Permakulturprinzipien, keine wichtigen Änderungen notwendig geworden sind. Es kommen und gehen modische Erscheinungen, wie zum Beispiel "die Blumenküche", diese sind in geeigneter Gewichtung ohne Übertreibungen in unserem Buch enthalten. Mit fortschreitendem Alter (70 plus) fällt die Arbeit schwerer und trotz Behauptungen von anderen Seiten, ganz ohne Arbeit geht es nicht, sind wir notgedrungen nachlässiger geworden. Wir betreiben nach wie vor, ohne Verkürzungen, die Bodenpflege, die Pflege des Edaphons, das heißt die Vermehrung und Verbreiterung der Vielfältigkeit von Bodenorganismen durch Mulch und Rauhkompost. Wir verfolgen ein gemäßigtes Pflanzenmanagement, das heißt wir entfernen unerwünschte Kräuter, aber wir kümmern uns überhaupt nicht mehr aktiv um dynamische Balancen und entsprechende Pflanzenpflege. Wir haben deshalb überlegt, ob wir bei der Neuauflage hier eine Kürzung vornehmen sollten. Aber es ist sehr nützlich für das Verständnis der Zusammenhänge, wenn man sich grundlegend damit befasst hat, auch wenn man dann auf alle Einwirkungen verzichtet. Die Kompostarbeit haben wir grundsätzlich als Ergänzung des Mulchens (Bodenpflege) beibehalten aber nur für Extensiv- oder Rauhkompost. Die Mulchwirtschaft (ausschließlich aus eigenem Grasschnitt) haben wir verstärkt, sodass wir für einen Teil unserer Pflanzen (Tomaten, Paprika, Zucchini und jedes Jahr mehr Arten) Dauermulch ohne jegliche Bodenbearbeitung machen. Letzteres geht allerdings nur, wenn es die wühlenden Schermäuse zulassen. Wir pflanzen auch weiterhin Bäume, doch wegen eines notwendigen Arrangements mit den Wühlmäusen pflanzen wir diese nun aber generell in engmaschige Drahtkörbe. Die schwerste Arbeit besteht für uns mittlerweite im Heumachen und der Mulchlogistik, wahrscheinlich müssen wir demnächst aus Altersgründen auf diese verzichten, dann geht es allerdings bergab mit unserem Garten, aber auch mit uns. Sonst und im Ganzen gibt uns unsere Permakulturarbeit Zufriedenheit und das Gefühl des Lebens und Alterns in Würde. Wir geben gerne davon ab deshalb unterstützen wir die Neuauflage. Kirkel, im Herbst 2010 Gerda & Eduard W. Kleber