Beschreibung
InhaltsangabeDoris Weber: Das kalte Lächeln. Willkommen in der Gesellschaft der Bluffer und Blender oder: Erheben wir den Platz der Spurlosen zum Ehrenplatz Martl Jung: Barfuß über die Alpen. Man lernt dabei, jeden einzelnen Schritt so zu setzen, dass der nächste auch noch möglich ist - und das wochenlang Doris Weber: Mathilda Mathias Jung: Die Geburt der Gefühle. Wie Ewald es wagte, sich seelisch nackt zu zeigen und seine Bedürftigkeit zuzugeben Sylvia Wetzel: Ich brauche Karneval und Kloster. Die buddhistische Tradition sagt klar: Einzig lohnend sind Liebe und Mitgefühl, Freude und Gelassenheit Corinna Tertel: 'Ich fürchte, Sie werden mir nicht gefallen'. Virtuell verliebt. Bei der ersten realen Begegnung mit einer Internetbekanntschaft kommt es meist zu Enttäuschungen Roderich Reifenrath: 'Wir plaudern uns zu Tode'. Wie Wolkenschieber und Unterhaltungsgurus die Mediengesellschaft dominieren Sebastian Hammelehle: Da zeigt sich dein Wesen. Immer mehr Menschen suchen ausgerechnet beim Boxen Selbsterfahrung. Ein Gespräch mit dem Boxtrainer David Pfeifer Anselm Grün: Das wahre Selbst. In jedem Menschen gibt es diesen unzerstörbaren Raum der Stille, wo er ganz im Einklang mit sich ist Ulrich Sonnenschein: Die perfekte Illusion. Große Filmschauspieler können sie erzeugen. Robert Mitchum reichte nur ein einziger Blick Doris Weber: Frederik AnnaKatharina Koß: Flexibel, motiviert und ungebunden. Bei der Arbeitssuche zählt die glänzende Präsentation. Erfahrungen einer Berufseinsteigerin Wunibald Müller: Manchmal muss es knallen. Tiefe Beziehungen ertragen keine Schein-Intimität Klaus Hofmeister: Der Schein ist das Sein. Italienische Szenen
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Vom Schein zum Sein 'Mehr Schein als Sein .' Wenn man diesen Lebensstil einem einzelnen Menschen zuschreibt, ist das wahrlich kein Kompliment. Aber was bedeutet es, wenn diese Haltung zum 'Kulturstil' einer Gesellschaft wird, die mehr dem Schein als dem Sein huldigt? Wenn die Verwechslung von Schein und Sein gar nicht mehr wahrgenommen wird? Spätestens dann wird es Zeit, sich mit diesem Thema zu beschäftigen. Wir leben zunehmend in der Welt des Scheins. Die Werbung verkauft uns vollmundig ihre Übertreibungen und Hochglanzversprechen als Normalität. Politiker treten immer mehr als Poseure auf. In einer Mediendemokratie herrscht die Kunst der Inszenierung, der Selbstdarstellung. Wo die Bilder regieren, haben diejenigen einen Vorteil, die sich blendend zu präsentieren wissen und gut ins Licht setzen können. Echte, wahrhaftige Menschen, die leise durch die Welt gehen und mit ihren Taten statt mit großen Worten überzeugen, sitzen in dieser Gesellschaft nicht in der ersten Reihe. Dabei brauchen gerade junge Menschen solche authentischen Vorbilder, die ihnen Mut machen, aus der Reihe zu tanzen, sich in dieser Image-Gesellschaft nicht in modischen Strömungen zu verlieren. Nachdenkliche Beobachter der Mediengesellschaft formulieren zunehmend ihr Unbehagen daran, 'dass wir uns zu Tode plaudern'. Banales wird zum Event, 'Ereignis und Nichtereignis werden nicht mehr voneinander unterschieden' (Johannes Rau). Der Blick auf die Wirklichkeit wird unscharf. Zugleich gibt es eine Sehnsucht nach Authentizität und Echtheit. Das Leben nur als Illusion und Schein ist auf die Dauer leer und unerfüllt. Viele machen sich deshalb auf die Suche nach der ursprünglichen Idee ihres Lebens, nach dem unverwechselbaren Passwort für das Eigene. Im Rückzug, zum Beispiel in der Stille einer Klosterzelle, eröffnen sich für sie manchmal solche Zugänge zum wahren Selbst. Oder auch, indem sie sich außerordentlichen Herausforderungen stellen und auf diese Weise zu sich finden. Und wenn es ein Fußmarsch barfuß über die Alpen ist. Wenn nicht alles täuscht, ist mancher Extremsport für jene, die ihn üben, ein Protest gegen die entfremdenden Scheinwelten unserer Zeit. Die Boxclubs der Städte haben Zulauf von Menschen, die eben noch im Anzug am Konferenztisch saßen. Der Boxring - offenbar einer der 'heiligen' Orte, die gerade deshalb gesucht werden, weil man dort nicht posieren und blenden kann. Diesen Trend bestätigt auf originelle Weise auch die psychologische Komplimentforschung in Amerika. Der Satz 'Sag mal, hast du abgenommen?', war dort bis vor einigen Jahren das Netteste, was man seinem Gegenüber sagen konnte. Heute ist der Satz 'Du kommst total authentisch rüber' das allerschönste Kompliment. Es besteht also Hoffnung. Wer im Alltag den Schauspieler gibt und seine Mitmenschen zum Publikum macht, könnte bald nicht mehr gefragt sein. Es sei denn, er beherrscht das Geschäft der Selbstinszenierung so gut wie italienische Beamte und römische Damen im Café . Da wird der Schein dann wieder zum köstlichen Schauspiel. Wir laden Sie mit diesem EXTRA zu nachdenklichen Expeditionen in die Welt des Scheins ein. Dabei lernen wir auch Menschen kennen, die sich aufgemacht haben, das Echte, Wahrhaftige zu suchen und zu leben. Klaus Hofmeister
Inhalt
Doris Weber: Das kalte Lächeln. Willkommen in der Gesellschaft der Bluffer und Blender oder: Erheben wir den Platz der Spurlosen zum Ehrenplatz Martl Jung: Barfuß über die Alpen. Man lernt dabei, jeden einzelnen Schritt so zu setzen, dass der nächste auch noch möglich ist - und das wochenlang Doris Weber: Mathilda Mathias Jung: Die Geburt der Gefühle. Wie Ewald es wagte, sich seelisch nackt zu zeigen und seine Bedürftigkeit zuzugeben Sylvia Wetzel: Ich brauche Karneval und Kloster. Die buddhistische Tradition sagt klar: Einzig lohnend sind Liebe und Mitgefühl, Freude und Gelassenheit Corinna Tertel: ''Ich fürchte, Sie werden mir nicht gefallen''. Virtuell verliebt. Bei der ersten realen Begegnung mit einer Internetbekanntschaft kommt es meist zu Enttäuschungen Roderich Reifenrath: ''Wir plaudern uns zu Tode''. Wie Wolkenschieber und Unterhaltungsgurus die Mediengesellschaft dominieren Sebastian Hammelehle: Da zeigt sich dein Wesen. Immer mehr Menschen suchen ausgerechnet beim Boxen Selbsterfahrung. Ein Gespräch mit dem Boxtrainer David Pfeifer Anselm Grün: Das wahre Selbst. In jedem Menschen gibt es diesen unzerstörbaren Raum der Stille, wo er ganz im Einklang mit sich ist Ulrich Sonnenschein: Die perfekte Illusion. Große Filmschauspieler können sie erzeugen. Robert Mitchum reichte nur ein einziger Blick Doris Weber: Frederik Anna-Katharina Koß: Flexibel, motiviert und ungebunden. Bei der Arbeitssuche zählt die glänzende Präsentation. Erfahrungen einer Berufseinsteigerin Wunibald Müller: Manchmal muss es knallen. Tiefe Beziehungen ertragen keine Schein-Intimität Klaus Hofmeister: Der Schein ist das Sein. Italienische Szenen