Beschreibung
Mit Heinrich V. findet Shakespeares episch angelegte Heinrich-Trilogie nach dem 1. und 2. Teil von Heinrich IV. ihren Abschluß. Dieser ausgedehnte "Entwicklungsroman" für die Bühne handelt nicht zuletzt von der Wandlung des liederlichen Prinzen Hal zum besonnenen Herrscher und Heerführer. Lange Zeit als eher "einfaches" Shakespeare-Stück und Englands geradliniges Nationalepos gehandelt, gewann Heinrich V. in der Kritik der achtziger und neunziger Jahre zunehmend den Ruf eines Meisterwerks raffinierter Textstruktur. Während sich vor dem Publikum die nationale Apotheose der Schlacht von Agincourt entrollt, wird parallel dazu aufgezeigt, wie durch die Selbstdarstellung des Königs die Herrschaft programmatisch aufgebaut und zur offiziellen Geschichtsschreibung wird. Shakespeares singuläre Darstellung eines erfolgreichen englischen Herrschers ist gepaart mit Kritik am radikalen Machiavellismus der Bühnenfigur. Gloriose Schlachtenschilderungen werden mit Leitmetaphern orchestriert, die einzig vom Schrecken des Krieges handeln, und der zeitlose Stabilität vorspiegelnde Komödienschluß mündet in die Ankündigung der Rosenkriege, einer der tragischsten Perioden englischer Herrschaftsgeschichte.
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