Beschreibung
Vom Glück, sich dem Unbekannten zu überlassen Ein Mann lässt alles hinter sich: seine Stadt, sein Land, sein bisheriges Leben. Mit nicht viel mehr als einer Hängematte und ein paar Schreibheften im Gepäck steigt er in einen Zug Richtung Süden: Andalusien. Der Name zieht ihn an. Der Zufall bringt ihn nach Cabo de Gata, ein Fischerdorf an der Mittelmeerküste. Die Landschaft ist öde; ein kalter Wind weht. Kein Ort zum Verweilen. Und doch bleibt er als einziger Gast in einer Pension der alten Wirtin, die ihm unerklärlich feindselig erscheint, so abweisend wie alles hier. Es ist, als hätten sie etwas zu verbergen: die Frau mit dem Gipsbein, der Fischer, der ständig sein Boot repariert, die beiden alten Männer im Pyjama, die sich jeden Morgen auf der Promenade anschreien. Das einzige Wesen, zu dem der Reisende schließlich Kontakt findet, ist - eine Katze. Und plötzlich glaubt er zu begreifen, dass sie ihm etwas sagen will. Eugen Ruge erzählt vom Scheitern einer Sehnsucht und von dem Glück, sich dem Unbekannten zu überlassen; er erzählt von Flucht, aber auch vom Ankommen. Ein Glanzstück novellistischer Prosa, im Wechselspiel von Erfindung und Erfahrung liegt seine Wahrhaftigkeit - und auch seine Kunst. Manche Geschichten muss man erfinden, um zu erzählen, wie es war.
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Autorenportrait
Eugen Ruge, 1954 in Sosswa am Ural geboren, studierte Mathematik in Ostberlin und wurde wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentralinstitut für Physik der Erde. Seit 1989 wirkt er als Autor für Theater, Funk und Film und machte sich mit seinen Tschechow-Übersetzungen einen Namen. Sein Familienroman "In Zeiten des abnehmenden Lichts" erhielt den Deutschen Buchpreis 2011.
Hörprobe
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