Beschreibung
Er tut es widerwillig, aber doch. Tag für Tag zeichnet Boudewijn auf, was mit ihm los (bzw. nicht los) ist, was er fühlt (oder nicht fühlen kann), weil das passiert ist: Seine Mutter hat sich umgebracht. Schreibend, denkend und erinnernd löst er sich allmählich aus der Starre einer tiefen Depression. Und die Wut auf diese 'dumme egoistische Kuh!' weicht echter Trauer.
Autorenportrait
Zur Autorinnenseite von Erna Sassen
Leseprobe
Am 6. April stellt Boudewijn diese Erinnerungsanzeige auf eine Internetseite: Heute wärst du 45 Jahre alt geworden RICHTIGSTELLUNG Ich war nicht damit einverstanden, Ma, aber mich hat man seinerzeit nicht gefragt. Sonst hätte anstatt: mit Respekt vor der von ihr getroffenen Entscheidung da gestanden: Mit keinem Respekt. Oder: Mit keinem Funken Respekt. Denn es war ein Scheiß-Streich, den du uns da geliefert hast. Ein richtiger SCHEISS-Streich. Du hast dich schön aus dem Staub gemacht und uns in der Hölle zurückgelassen. Es war nicht in Ordnung. Es taugte nicht. DU hättest dich einfach weiter reinknien müssen, so wie wir das für den Rest unseres Lebens zu tun genötigt sind.