Beschreibung
Dieses Buch verortet eine politische Dimension der Literatur auf der Formebene des Prosaschreibens: Die Prosa vermittelt zwischen künstlerischer und sozialer Rede sowie zwischen literarischen und politischen Ordnungsformen.Der erste Teil des Buches verfolgt Reflexionen über das Prosaschreiben in der russischen Literatur zwischen den 1820er Jahren und der Gegenwart, macht komparatistische Ausblicke und stellt fest: Mit dem Prosaschreiben wird immer wieder eine engagierte Haltung der Literatur innerhalb der Gesellschaft verbunden. Dieser historische Diskurs korrespondiert mit der theoretischen Tradition, ein ethisch-politisches Potenzial in der literarischen Prosaform zu erkennen (Jean-Paul Sartre, Roland Barthes, Michail Bachtin, Jacques Rancière). Im zweiten Teil des Buches wird durch Einzellektüren eine literarische Ästhetik des Widerspruchs herausgearbeitet, die mit dem politischen Konzept der Prosa zusammenhängt.
Autorenportrait
Svetlana Efimova ist Juniorprofessorin für Slavische Literaturwissenschaft und Medien an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Sie forscht zur russischen und tschechischen Literatur und Kultur aus einer komparatistischen Perspektive sowie zu unterschiedlichen Fragen der Literatur- und Medientheorie. Bei Brill - Fink erschien 2018 ihre Dissertation Das Schriftsteller-Notizbuch als Denkmedium in der russischen und deutschen Literatur.