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Racheengel

eBook - Black Dagger 13 - Roman, BLACK DAGGER

Erschienen am 01.06.2010, 1. Auflage 2010
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783641041274
Sprache: Deutsch
Umfang: 464 S., 2.19 MB
E-Book
Format: EPUB
DRM: Digitales Wasserzeichen

Beschreibung

Der Sympath Rehvenge lernt in Havers Klinik die Krankenschwester und Vampirin Ehlena kennen und fühlt sich sofort zu ihr hingezogen. Doch er verheimlicht ihr seine Vergangenheit und seine Geschäfte, und Ehlena gerät dadurch in große Gefahr

Autorenportrait

J. R. Ward ist in den USA eine der erfolgreichsten Bestseller-Autorinnen für die Mischung aus Mystery und Romance. Nach einem Studium der Rechtswissenschaften war sie zunächst im Gesundheitswesen tätig, wo sie unter anderem die Personalabteilung einer der renommiertesten Klinken des Landes leitete. Ihre "Black Dagger"-Romane haben in kürzester Zeit die internationalen Bestsellerlisten erobert. Gemeinsam mit ihrem Mann und ihrem Hund lebt J. R. Ward im Süden der USA.

Leseprobe

Alle Könige sind blind. Die guten unter ihnen wissen das und führen durch mehr als ihre Augen an.

»Der König muss sterben.«
Vier einfache Worte. Für sich betrachtet war keines besonders. Doch aneinandergereiht sorgten sie für jede Menge unerwünschten Mist: Mord. Betrug. Verrat.
Tod.
Rehvenge vernahm die Worte und schwieg, ließ das Quartett in der spannungsgeladenen, muffigen Luft des Arbeitszimmers nachhallen, vier Markierungen eines dunklen, bösartigen Kompasses, der ihm nur allzu vertraut war.
»Hast du darauf irgendetwas zu sagen?«, fragte Montrag, Sohn des Rehm.
»Nö.«
Montrag blinzelte und fummelte an seiner silbernen Krawatte herum. Wie die meisten Angehörigen der Glymera stand er mit beiden Samtschühchen fest auf dem Aubusson-Teppich. Will heißen: An ihm war einfach alles vom Feinsten, rundherum. Mit seinem Smoking-Jackett und der Nadelstreifenhose und ... Scheiße, waren das wirklich Gamaschen? ... sah er aus, als wäre er direkt aus den Hochglanzseiten der Vanity Fair herausspaziert. Und zwar vor hundert Jahren. Und mit seinem blasierten Gehabe und seinen schwachsinnigen Visionen war er ein Kissinger ohne Präsident, was politisches Taktieren betraf: alles Analyse, null Autorität.
Was diese Zusammenkunft erklärte, oder etwa nicht?
»Sprich nur weiter«, ermunterte ihn Rehv. »Du bist schon von der Klippe gesprungen. Die Landung wird nicht weicher.«
Montrag verzog das Gesicht. »Ich kann deine Komik nicht nachvollziehen.« »Wer ist hier komisch?«
Es klopfte. Montrag drehte den Kopf und präsentierte sich von der Seite. Er hatte das Profil eines Irish Setters: Das gesamte Gesicht bestand aus Nase. »Herein.«
Die Doggen, die der Aufforderung folgte, wankte unter dem Gewicht des Silberservice. Auf einem Ebenholztablett von der Größe einer Veranda hievte sie die Last durch den Raum.
Bis sie den Kopf hob und Rehv erblickte. Sie erstarrte wie ein Standbild.
»Wir nehmen unseren Tee hier.« Montrag deutete auf den niedrigen Tisch zwischen den zwei seidenbezogenen Sofas, auf denen sie saßen. »Hier.«
Die Doggen rührte sich nicht vom Fleck, sondern starrte nur in Rehvs Gesicht.
»Was gibt es?«, herrschte Montrag sie an, als die Teetassen zu zittern begannen und dabei ein klirrendes Geräusch erzeugten. »Bring uns den Tee, jetzt.«
Die Doggen verbeugte sich leicht, murmelte etwas und kam langsam auf sie zu, indem sie einen Fuß vor den anderen setzte, als würde sie auf eine eingerollte Schlange zugehen. Sie hielt sich so weit wie möglich von Rehv entfernt, und als sie das Tablett abgestellt hatte, zitterten ihre Hände so heftig, dass sie nur mit Mühe die Tassen auf die Untertassen stellen konnte.
Als sie nach der Teekanne griff, war offensichtlich, dass sie das Getränk überall verschütten würde.
»Das übernehme ich«, meinte Rehv und streckte die Hand aus.
Als die Doggen zurückzuckte, entglitt ihr der Henkel und die Kanne segelte durch die Luft.
Rehv fing die kochend heiße Silberkanne mit den Händen auf.
»Was hast du getan!« Montrag sprang von seinem Sofa auf.
Mit eingezogenen Schultern wich die Doggen zurück und hielt sich die Hände vors Gesicht. »Ich bitte um Vergebung, Herr. Wahrlich, es tut mir -«
»Ach, halt den Mund und bring uns etwas Eis -«
»Es ist nicht ihre Schuld.« In aller Ruhe fasste Rehv die Kanne am Henkel an und goss ihnen ein. »Und mir ist nichts passiert.«
Seine beiden Gegenüber starrten ihn an, als erwarteten sie, dass er gleich aufspringen und einen kleinen Tanz vollführen würde.
Rehv setzte die Kanne ab und blickte Montrag in die blassen Augen. »Ein Würfel Zucker oder zwei?«
»Darf ich ... darf ich dir etwas für die Verbrennung besorgen?«
Rehv lächelte und präsentierte seinem Gastgeber seine Fänge. »Mir ist nichts passiert.«
Es verstimmte Montrag, dass er nichts tun k ließ die Untertasse nicht los, als er einen veränderten Gedanken in das Hirn seines Gastgebers schob. »Frauen reagieren nervös auf mich. Es war nicht ihre Schuld.«
Abrupt ließ er los, und Montrag musste aufpassen, dass ihm das zarte Porzellan nicht entglitt.
»Hoppla. Nicht verschütten.« Rehv lehnte sich wieder auf seinem Sofa zurück. »Es wäre ein Jammer um deinen schönen Teppich. Aubusson, habe ich Recht?«
»Äh ... ja.« Montrag stellte seine Tasse ab und runzelte die Stirn, als könnte er sich seinen Gesinnungswandel gegenüber der Doggen nicht erklären. »Äh ... ja, das ist richtig. Mein Vater hat ihn vor vielen Jahren erstanden. Er hatte einen kostspieligen Geschmack. Wir haben diesen Raum dafür entworfen, weil er so riesig ist, und eine Wandfarbe gewählt, die mit den Pfirsichtönen harmoniert.«

Leseprobe

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