Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Anglistik - Linguistik, Note: 1, Universität Hamburg (Anglistik), Veranstaltung: Language and Religion, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Zehn Gebote (im Folgenden auch als Dekalog1 bezeichnet) bilden wohl eine der bedeutendsten Grundlagen für unsere heutige westliche Kultur. In seiner nun fast schon 3000 Jahre2 alten Geschichte wurde der Dekalog viele Male neu interpretiert und vor allem in der christlichen Diskussion fand ein Bedeutungswandel statt. So kommt es, dass heute viele Menschen zwar den Wortlaut des Dekalogs kennen, jedoch nichts über seine ursprüngliche Bedeutung und die Intention bei seiner Verfassung wissen.
Zur Bedeutungsbestimmung ist in den letzten Jahren von Wierzbicka und Kollegen ein neues Instrument geschaffen worden: Die natürlich-semantische Metasprache (NSM), bestehend aus universellen Konzepten, die dem Anspruch nach in allen natürlichen Sprachen der Welt und somit auch in den Köpfen aller Menschen wieder zu finden sind. Diese Sprache ist ein Versuch, Leibniz Idee eines Alphabet[es] der menschlichen Gedanken (Leibniz, 19033, zitiert nach Wierzbicka, 1996, S.13) umzusetzen. Eine Übertragung eines Textes in die NSM bedeutet eine Erklärung der Bedeutung eines Textes durch einfachste menschliche Denkkonzepte. Dies soll ein Verständnis des Textes durch alle Menschen, unabhängig von Kultur und Sozialisation, ermöglichen.
Somit erscheint die NSM als das ideale Mittel, um die ursprüngliche Bedeutung des Dekalogs zu bestimmen. Gleichzeitig soll die Arbeit aber auch dazu dienen, den Anspruch der universellen Verwendbarkeit von Wierzbickas NSM zu überprüfen.
Nach dieser Einleitung soll zunächst meine Motivation für die Wahl des Quellentextes ausführlicher erläutert werden. Anschließend folgt eine Einführung in die von Wierzbicka und ihren Kollegen erstellte natürlich-semantische Metasprache. Im Hauptteil stehen dann die Zehn Gebote im Mittelpunkt, die einzeln analysiert und in universelle Konzepte übertragen werden.
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