Beschreibung
"Eichendorffs Gedichte gehören zu den bekanntesten Werken der deutschen Romantik; doch hat man sie darum nicht besser verstanden: sie wurden als harmlose Wanderburschenlieder, als oberflächliche Natur- und Stimmungsbilder verkannt. Inzwischen aber weiß man, daß den immer wiederkehrenden Bildern von Wald und Heimat eine tiefere Bedeutung zukommt, daß sich hinter den formelhaften Wendungen dieser Lyrik komplexe Symbole verbergen: 'Die Erfahrung des modernen Elements in Eichendorff, das heute wohl erst offen liegt, führt am ehesten ins Zentrum des dichterischen Gehalts. Es ist wahrhaft antikonservativ: Absage ans Herrschaftliche, an die Herrschaft zumal des eigenen Ichs über die Seele. Eichendorffs Dichtung läßt sich vertrauend treiben vom Strom der Sprache und ohne Angst, in ihm zu versinken.' (Theodor W. Adorno) Die Ausgabe bietet zum erstenmal die gesamte Lyrik des Dichters zeitlich geordnet und in der ursprünglichen Form der Erstdrucke, dazu in allen späteren Fassungen. Sie bezieht dabei auch die Schüler-Gedichte aus Breslau, die Übertragungen aus dem Spanischen, die Versepen und die gemeinsam mit dem Bruder Wilhelm verfaßten Gedichte mit ein."
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Autorenportrait
Joseph Freiherr von Eichendorff wurde am 10. März 1788 auf Schloß Lubowitz in Oberschlesien geboren und starb am 26. November 1857 in Neiße. 180406 Philosophie und Jurastudium in Breslau und Halle, ab 1807 in Heidelberg, wo er u.a. mit Joseph von Görres zusammentraf. 1808 Reise nach Paris. Begegnung mit Achim von Arnim und Clemens Brentano. Abschluß des Studiums in Wien. Begegnung mit Friedrich und Dorothea Schlegel. 1815 Heirat mit Luise von Larisch. Ab 1819 Anstellung beim Kultusministerium Berlin, später kommissarischer Schulrat für Westpreußen und Danzig. 182431 Oberpräsidialrat und Mitglied der ostpreußischen Regierung Königsberg. Bekanntschaft u. a. mit Savigny und Adelbert von Chamisso in Berlin. 1844 Entlassung aus dem Staatsdienst. 1855 Übersiedlung nach Neiße.