Beschreibung
'Ich war einer von ihnen, aber ich war nicht tot.' Der Terroranschlag auf Charlie Hebdo hat das Leben von Philippe Lançon unumkehrbar in zwei Hälften gespalten. In eindringlicher Prosa arbeitet Lançon das Erlebte auf und sucht seinen Weg zurück in ein Leben, das keine Normalität mehr kennt. Als sich Philippe Lançon an einem Morgen im Januar spontan entscheidet, in der Redaktion von Charlie Hebdo vorbeizuschauen, gibt es kein Anzeichen dafür, dass sein Leben direkt auf eine Katastrophe zusteuert. Gemeinsam mit seinen Kollegen sitzt er im Konferenzraum, als zwei maskierte Attentäter das Gebäude stürmen. Kurz darauf sind die meisten seiner Freunde tot, ihm selbst wird der Unterkiefer zerschossen. Philippe Lançon wird nicht als Gastdozent nach Princeton gehen, wie es geplant war. Er wird seine Querflöte verschenken, die er nicht mehr spielen kann. Und er wird lange Zeit keine Redaktion mehr betreten. Stattdessen wird er siebzehn Gesichtsoperationen erdulden und versuchen, seine Identität zu rekonstruieren. So, wie das Attentat Frankreich in ein Davor und ein Danach gespalten hat, hat es auch das Leben Philippe Lançons auseinandergerissen. In der fulminanten literarischen Verarbeitung seiner Traumata macht der Autor so eindrucksvoll wie behutsam sichtbar, wie Geist und Körper sich nach einer unsagbaren Erfahrung ihren Weg zurück ins Leben bahnen. Das Buch gewann bereits folgende Preise: Prix Femina Prix Spécial Renaudot Prix des Prix Prix Roman News Stimmen zum Buch: 'Ein unumstößliches, vollkommenes Meisterwerk.' Frédéric Beigbeder, Le Figaro Magazine 'Sagenhaft ehrlich, unerhört intim, verstörend schön, todtraurig und tröstlich zugleich.' Martina Meister, Welt am Sonntag 'Große Literatur' Bernard Pivot, Le Journal du Dimanche 'Ein magistrales Journal der Trauer.' Jean Birnbaum, Le Monde des Livres 'Ein reicher literarischer Bericht über eine unsagbare Erfahrung.' Olivia de Lamberterie, Elle 'Ein seltenes Zeugnis, ebenso faszinierend wie schrecklich.' Alexandra Schwartzbrod, Libération 'Eine unglaubliche Empfindsamkeit und Menschlichkeit.' Philippe Labro, Le Point
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Autorenportrait
Philippe Lançon, geboren 1963 in Vanves, schreibt als Journalist und Literaturkritiker für die französische Zeitung 'Libération' und das Satiremagazin 'Charlie Hebdo'. Am 7. Januar 2015 überlebte er schwerverletzt den Anschlag auf die Redaktion von Charlie Hebdo und verarbeitete seine Erfahrungen literarisch in 'Der Fetzen'. Nicola Denis, geboren 1972 in Celle, übersetzt seit vielen Jahren aus dem Französischen, u. a. Honoré de Balzac, Éric Vuillard, Philippe Lançon und Marie-Claire Blais. 2021 erhielt sie für ihr übersetzerisches Werk den Prix lémanique de la traduction sowie 2023 den Eugen Helmlé-Übersetzerpreis. Sie lebt mit ihrer Familie im Westen Frankreichs und hat langjährige familiäre Bezüge nach Stuttgart. 'Die Tanten' ist ihr literarisches Debüt.
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