Beschreibung
Dreißig Jahre ist es her, dass Herr Fitzke und seine Freunde in der Piepenhausen-Jazz-Band für so manch gelungenen Tanzabend sorgten. Von der guten alten Zeit ist nicht viel geblieben außer einem Stück Wüstenland, das ein junger Scheich dem Orchester damals geschenkt hat. Als dort jetzt Öl gefunden wird, sind die einstigen Musiker plötzlich Millionäre. Doch als Herr Fitzke und Benni den anderen Musikern die freudige Nachricht überbringen wollen, geraten sie in große Gefahr.
Autorenportrait
Peyo, bürgerlich Pierre Culliford, wurde 1928 in Brüssel geboren. Noch zur Zeit der deutschen Besetzung Belgiens studierte er an der Akademie der Schönen Künste seiner Geburtsstadt und trat als Colorist in ein Trickfilmstudio ein. Dort lernte er drei andere Zeichner kennen, die später großen Einfluss auf die Geschichte des frankobelgischen Comics nehmen sollten: André Franquin, Maurice de Bevère (alias Morris) und Eddy Paape. Die Befreiung Belgiens durch die Alliierten setzte der Arbeit des Trickfilmstudios ein Ende. Culliford musste sich nach einem anderen Broterwerb umsehen und ging als Illustrator in die Werbebranche. Sein Agent vermittelte ihm darüber hinaus Aufträge für Strips und kleinere Serien, so dass Cullifords Kontakt zum Comic nicht abbrach. Eine seiner frühen Figuren, ein (damals noch blonder) Page namens Johan, erregte das Interesse der Redakteure von Belgiens auflagenstärkster Tageszeitung "Le Soir", die Johan 1950 übernahm. Im selben Jahr hatte auch "Pussy" ihr Debüt in "Le Soir". Culliford, der sich sich seit 1946 Peyo nannte, zeichnete bis 1955 200 halbseitige Episoden um den kleinen schwarzen Kater. Zu diesem Zeitpunkt lief seine andere Serie dank Franquins Fürsprache schon seit drei Jahren in "Spirou". Johann hatte jetzt schwarze Haare und bekam 1954 den quirligen kleinen Tunichtgut Pfiffikus zur Seite. In einer 1958/59 veröffentlichten "Johann & Pfiffikus"-Episode spielten erstmals ein paar blaue Zwerge eine Rolle, die innerhalb eines Jahrzehnts zu absoluten Superstars werden sollten: "Die Schlümpfe" Peyos erfolgreichste Kreation. 1960 hatte Peyo dank der Unterstützung seines Kollegen Will mit "Benni Bärenstark" noch eine weitere Serie entwickeln können. In den nächsten Jahren nahmen ihn jedoch vor allem die Schlümpfe so sehr in Anspruch, dass die anfallende Arbeit von einem Zeichner auch mit Hilfe von Assistenten nicht mehr zu bewerkstelligen war. Peyo entschloss sich daher zur Gründung eines Studios, in dem im Laufe der Jahre zahlreiche junge Zeichner ihre ersten Erfahrungen mit der Herstellung von Comics sammeln konnten - darunter François Walthéry, Marc Wasterlain und Derib; auch Roger Leloup arbeitete nach seinem Austritt aus dem Studio Hergé eine Zeitlang für Peyo. 1975 realisierte das Studio Peyo in Zusammenarbeit mit der Belvision den ersten Zeichentrickfilm mit den Schlümpfen ("Die Schlümpfe und die Zauberflöte" nach dem gleichnamigen Album), der eine beispiellose Flut von Schlumpf-Merchandising-Produkten nach sich zog. Schließlich produzierte das Trickfilmstudio Hanna-Barbera in den USA 250 Zeichentrickfilme mit den Schlümpfen für das Fernsehen. War es an sich schon ungewöhnlich, dass sich europäische Comic-Figuren in den Vereinigten Staaten durchsetzen konnten, überraschte das Ausmaß des Erfolgs vollends: Über 200 amerikanische Fernsehstationen strahlten die "Smurfs" aus, und 1983 konnte das Wall Street Journal verkünden, daß Weichplastikfiguren der Schlümpfe mit über einer Million verkauften Exemplaren pro Monat zum "Spielzeug des Jahres" gekürt worden waren. Doch Peyo, für den die Überwachung und Koordination der Herstellung von Merchandising-Artikeln immer mehr zum Arbeitsschwerpunkt geworden war, sehnte sich danach, endlich wieder einen Comic zeichnen zu können. Ende der 80er-Jahre war es dann soweit: Peyos Sohn Thierry Culliford entlastete als Geschäftsführer des Studios seinen Vater so weit, dass dieser an die Fortführung aller seiner Serien gehen konnte. So erschien 1992 "Der Finanzschlumpf" - doch die Veröffentlichung von "Auf Benni kommt es an" und der "Johann und Pfiffikus"-Geschichte "Der Rabe des Khans" (beide 1995) erlebte Peyo nicht mehr. Der Mann, der mit ein paar blauen Wichten die USA erobert hatte, war am Heiligen Abend 1992 gestorben.