Beschreibung
Die Ländlichen Erzählungen - erstmals als Hörbuch. In den Ländlichen Erzählungen spielt Arno Schmidt 1960 bis 1963 Themen und Situationen durch, die er kurz darauf in Zettel's Traum wiederverwendet - Fingerübungen für sein Hauptwerk. Unbeschwert von der späteren Theorielast zeigt Schmidt sich hier als 'Klarglaswitzbold' und 'Wortmetz', der in der Ereignislosigkeit der Heide sein Sprachfeuerwerk zündet. Zwischen pornografischem Lachkabinett und Orpheusmythos treffen sich Joyce und Karl May, Faulkner und Freud, lesbische Erinnyen und Kühe in Halbtrauer.
Autorenportrait
Arno Schmidt (geboren 1914 in Hamburg - gestorben 1979 in Celle), wuchs in Hamburg auf. Nach dem Tod des Vaters 1928 zog die Mutter mit ihm und seiner älteren Schwester nach Schlesien. Nach dem Abitur arbeitete Schmidt von 1934 an in der Textilindustrie in Greiffenberg, wo er auch Alice Murawski heiratete. 1940 wurde er zur Artillerie der Wehrmacht eingezogen. Im letzten Kriegsjahr meldete er sich an die Front, um einen kurzen Heimaturlaub zu bekommen, in dem er die Flucht seiner Frau nach Westen organisierte. Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete Arno Schmidt zunächst als Dolmetscher und trat 1949 mit der Erzählung Leviathan erstmals hervor. Nach sechsjährigen Vorarbeiten veröffentlichte Schmidt 1970 sein Hauptwerk Zettels Traum.