Beschreibung
Mia hat im Körper der hochschwangeren Susannah die Flucht in das New York von 1977 ergriffen, und mit Hilfe der Manni gelingt es Roland und seinen Gefährten Eddie, Jake und Callahan, ihr durch die Tür in der Höhle zu folgen. Nachdem ein Balken des Turms eingestürzt ist und ein Erdbeben in Mittwelt verursacht hat, beginnt ein Wettlauf mit der Zeit. Doch Roland und seine Getreuen geraten in einen Hinterhalt und werden von Balazars Leuten überfallen, die es auf den Dunklen Turm abgesehen haben. Nur mit Unterstützung eines neuen Freundes gelingt ihnen die Flucht. In ihrer Verzweiflung wenden sie sich an ihren Schöpfer, während Susannah in New York Rolands Sohn zur Welt bringt.
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Autorenportrait
Stephen King, 1947 in Portland, Maine, geboren, ist einer der erfolgreichsten amerikanischen Schriftsteller. Schon als Student veröffentlichte er Kurzgeschichten, sein erster Romanerfolg, "Carrie", erlaubte ihm, sich nur noch dem Schreiben zu widmen. Seitdem hat er weltweit 400 Millionen Bücher in mehr als 40 Sprachen verkauft. Im November 2003 erhielt er den Sonderpreis der National Book Foundation für sein Lebenswerk. Bei Heyne erschien im November der letzte Band des Zyklus: "Der Turm".
Leseprobe
'Wie lange wird der Zauber anhalten?' Zunächst beantwortete niemand Rolands Frage, daher wiederholte er sie, diesmal mit einem Blick quer durchs Wohnzimmer des Pfarrhauses, in dem Henchick von den Manni neben Cantab saß, der eine von Henchicks zahlreichen Enkeltöchtern geheiratet hatte. Die beiden Männer hielten sich an den Händen, wie es bei den Manni Brauch war. Der Alte hatte an diesem Tag eine Tochter verloren, aber falls er um sie trauerte, zeigte sich dieses Gefühl nicht auf dem starren, beherrschten Gesicht. Neben Roland saß schweigsam und erschreckend blass Eddie Dean, der aber niemands Hand hielt. Schräg vor ihm hockte Jake Chambers im Schneidersitz auf dem Boden. Er hatte sich Oy auf den Schoß gesetzt, etwas, das Roland noch nie gesehen hatte und wovon er nicht geglaubt hätte, dass der Billy-Bumbler es sich überhaupt je gefallen lassen würde. Eddie und Jake waren beide mit Blut bespritzt. Das auf Jakes Hemd stammte von seinem Freund Benny Slightman. Das auf Eddies kam von Margaret Eisenhart, einst Margaret vom Clan Redpath, der verlorenen Enkeltochter des alten Patriarchen. Eddie und Jake sahen beide so müde aus, wie Roland sich selbst auch fühlte, aber er war sich ziemlich sicher, dass es heute Nacht keinen Schlaf für sie geben würde. Von fern her, aus der Stadt, drang der Lärm von Feuerwerk und Gesang und ausgelassener Feier an ihr Ohr. Hier wurde nicht gefeiert. Benny und Margaret waren tot, und Susannah war fort. 'Henchick, sag_s mir, ich bitte dich: Wie lange wird der Zauber anhalten?' Der Alte strich sich geistesabwesend den Bart. 'Revolvermann_ Roland _ Das kann ich nicht sagen. Die Magie der Tür in dieser Höhle übersteigt meine Kraft. Wie du wissen müsstest.' 'Sag mir, was du denkst. Nach allem, was du weißt.' Eddie hob die Hände. Sie waren schmutzig, er hatte Blut unter den Nägeln, und sie zitterten. 'Sagt_s uns, Henchick', bat er in einem demütigen, verstörten Ton, den Roland noch nie von ihm gehört hatte. 'Sagt_s uns, ich bitte Euch.' Rosalita, Pere Callahans Mädchen für alles, kam mit einem Tablett herein, auf dem Tassen und eine dampfende Kaffeekanne standen. Zumindest sie hatte Zeit gefunden, ihre Bluse und die blutbespritzten, staubigen Jeans gegen ein Hauskleid zu vertauschen, wenngleich ihre Augen noch immer den Schrecken des Erlebten verrieten. Sie spähten aus ihrem Gesicht wie ängstliche kleine Tiere aus ihrem Bau. Jetzt goss sie Kaffee ein und reichte die Tassen wortlos herum. Sie hatte allerdings noch nicht alles Blut abgewaschen, das sah Roland, als er sich eine der Tassen nahm. Auf ihrem rechten Handrücken war ein Streifen zurückgeblieben. Margarets Blut oder Bennys? Er wusste es nicht. Aber es war ihm auch ziemlich egal. Die Wölfe waren fürs Erste zurückgeschlagen. Sie mochten nach Calla Bryn Sturgis zurückkehren oder auch nicht. Dafür war das Ka zuständig. Sie dagegen waren für Susannah Dean zuständig, die nach dem Kampf verschwunden war und die Schwarze Dreizehn mitgenommen hatte. 'Ihr fragt nach Kaven?', sagte Henchick. 'Aye, Vater', sagte Roland. 'Nach der Beharrlichkeit der Magie.' Father Callahan nahm seine Tasse Kaffee mit einem Nicken und einem geistesabwesenden Lächeln, aber ohne ein Wort des Dankes entgegen. Seit ihrer Rückkehr aus der Höhle hatte er nur wenig gesprochen. Auf seinem Schoß lag ein Buch mit dem Titel Brennen muss Salem, das von einem ihm unbekannten Autor stammte. Es gab vor, ein Roman zu sein, aber er, Donald Callahan, kam darin vor. Er hatte in der Kleinstadt gelebt, die darin beschrieben wurde, war an den Ereignissen beteiligt gewesen, von denen das Buch erzählte. Er hatte auf der Rückseite und der hinteren Umschlagklappe ein Foto des Verfassers gesucht, weil er sich merkwürdig sicher gewesen war, dass ihm eine Version des eigenen Gesichts entgegenblicken würde (höchstwahrscheinlich so, wie er 1975 ausgesehen hatte, als jene Dinge sich ereignet hatten), aber er hatte kein solches Foto, sondern nur eine Notiz über den Autor gefunden, die aber n ...