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Sommer der Träume

Roman - Avenue

Erschienen am 11.08.2008
Auch erhältlich als:
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783442370498
Sprache: Deutsch
Umfang: 255 S.
Format (T/L/B): 1.9 x 18.3 x 11.5 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Eine starke Frau meistert ihr Schicksal! Wie ein Traumsommer sieht es für Michaela zunächst nicht aus: Erst stirbt ihr Mann bei einem Motorradunfall, und dann stellt sich auch noch heraus, dass er ihr schon lange nicht mehr treu, dafür aber umso höher verschuldet war. Michaela packt die Koffer und will auf Elba einen Neuanfang wagen - doch dort stellt sich ihr Branca in den Weg, die schöne Italienerin, die sich den Mann angeln will, der Michaelas zweite Chance auf die Liebe sein könnte . Beste Frauenunterhaltung mit Wohlfühlgarantie.

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Autorenportrait

Charlotte Baumann, Jahrgang 1950, hat vier Kinder und ist wie ihre Protagonistin seit über dreißig Jahren verheiratet. Sie arbeitet als freie Lektorin für einen Schulbuchverlag, und wenn sie sich in ihrer Freizeit nicht gerade ihrem großen, wunderschön an

Leseprobe

Der Sommer hatte sich in diesem Jahr auf wenige Wochen im Frühjahr beschränkt und war ansonsten feucht und viel zu kalt gewesen. Deshalb waren erst jetzt, Ende August, die Felder abgeerntet, und die weite, hügelige Landschaft war mit Strohrundballen übersät - das erste Anzeichen des nahenden Herbstes. Es war zwar in den letzten Tagen noch einmal heiß geworden, und die Sonne brannte von einem wolkenlos blauen Himmel herunter, aber morgens und abends lag doch schon ein kühler, feuchter Hauch in der Luft, an manchen Stellen stiegen sogar bereits Nebelschwaden auf. Noch standen die Wälder dunkel und grün, aber es würde nicht mehr lange dauern, bis sie sich bunt färbten. Wie ein schmales Band wand die Straße sich durch die Landschaft. Aus der Vogelperspektive betrachtet, wirkte sie harmlos, aber wenn man sie befuhr, merkte man schnell, dass man sich sehr konzentrieren musste. Es gab tückische, lang gezogene Kurven, deren Gefährlichkeit einem erst bewusst wurde, wenn man sich mitten darin befand. Und übersichtliche Streckenabschnitte durch freies Feld wechselten sich mit dunklen Waldstücken ab, in denen es häufig feucht und rutschig war. Gerade weil die Strecke eine Herausforderung selbst für Könner war, war sie bei Motorradfahrern äußerst beliebt. Allerdings überschätzten auch nicht wenige ihre Fähigkeiten. »Papa, mir ist schlecht!«, quengelte das kleine Mädchen. »Wann sind wir endlich da?« Besorgt drehte Corinna Wegener sich zu ihrer Tochter um. »Du bist ja ganz blass, Mäuschen. Das kommt sicher von den vielen Kurven. Halt doch mal an, Lothar«, sagte sie zu ihrem Mann. Lothar Wegener verdrehte genervt die Augen. »Alle fünf Minuten was anderes! So kommen wir heute nie mehr nach Monschau!« Aber er fuhr trotzdem langsamer und hielt Ausschau nach einem Parkplatz. Am Ende kotzte ihm Vanessa noch die Polster voll - das hätte ihm gerade noch gefehlt. Den Gestank bekam man nie mehr heraus. Zum Glück lag hundert Meter entfernt ein Parkplatz. Das Motorrad, das vor ihm gefahren war, bog ebenfalls ab. Schöne Maschine, dachte Lothar mit einem Anflug von Neid. Während seine Frau eilig ausstieg und Vanessa aus dem Kindersitz hob, betrachtete er die schwere BMW. Die Beifahrerin hatte gerade den Helm abgenommen und schüttelte ihre dicken, blonden Locken. Süße Maus, sagte Lothar anerkennend im Stillen und warf einen Blick auf den Fahrer, der ebenfalls abgestiegen war. Na, der war aber mindestens fünfzehn Jahre älter als die Frau, wenn nicht sogar noch mehr. Aber er hatte sich gut gehalten, wirkte fit und durchtrainiert. Und er hatte dichte, dunkle Haare mit nur einer Spur von Silber an den Schläfen. Nicht so wie ich, dachte Lothar wehmütig und fuhr sich unwillkürlich über seinen fast kahlen Schädel. Die beiden unterhielten sich lebhaft, jetzt lachte der Mann und blickte seine Begleiterin liebevoll an. Das war aber auch eine Zuckerpuppe. Lothar warf einen Seitenblick zu seiner Frau und seiner Tochter, die am Rand standen und auf der Stelle hüpften. Nun, so übel war seine Corinna auch nicht. Nicht ganz so blond, nicht ganz so schick, aber was sollte er mit so einem Model anfangen? Und sein kleines Mädchen liebte er abgöttisch, auch wenn er manchmal ein bisschen barsch tat. Nein, nein, seine zwei Frauen waren schon in Ordnung. Aber einmal mit so einer Maschine und so einer Wahnsinnsblondine durch die Prärie brausen, das wär's doch. Seine Augen weiteten sich sehnsüchtig. Träumen war ja wohl erlaubt. Als er seine Frau mit Vanessa zum Auto zurückkehren sah, setzte er sich jedoch rasch wieder ans Steuer. Auch die beiden Motorradfahrer machten sich abfahrbereit. Ah, anscheinend durfte nun die Blonde fahren. Lothar verzog missbilligend den Mund. Der Typ musste ja heftig verliebt sein. Die BMW war viel zu schwer für eine Frau. Hoffentlich beherrschte sie die Maschine. Während er hinter dem Motorrad wieder auf die Straße einbog, sagte er zu seiner Frau: »Ich bleibe mal ein bisschen hinter denen. Der Typ lässt die Frau fahren, aber ich glaube, die Maschi Leseprobe