Beschreibung
Der zweite Roman aus Diana Gabaldons großer Highland-Saga farbenprächtig wie ein Mosaik und von herzerfrischendem Humor! Zwanzig Jahre lang hat Claire ihr Geheimnis bewahrt. Doch nun kehrt sie mit ihrer Tochter Brianna nach Schottland zurück. Und mitten in den Highlands, auf einem verwunschenen alten Friedhof, schlägt für sie die Stunde der Wahrheit.
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Autorenportrait
Diana Gabaldon war Honorarprofessorin für Tiefseebiologie und Zoologie an der Universität von Arizona, bevor sie sich hauptberuflich dem Schreiben widmete. Bereits ihr erster Roman Feuer und Stein wurde international zu einem gigantischen Erfolg und führte dazu, dass Millionen von Lesern zu begeisterten Fans ihrer Romane wurden. Zuletzt wurde Gabaldons Highland-Saga unter dem Titel Outlander hochkarätig fürs Fernsehen verfilmt. Diana Gabaldon ist Mutter dreier erwachsener Kinder und lebt mit ihrem Mann in Scottsdale, Arizona.
Leseprobe
Inverness, 1968 Antreten zum Appell Roger Wakefield stand mitten im Raum und f?hlte sich umzingelt. Zu Recht, wie er meinte, denn um ihn herum standen Tische voller Nippes und Zierat und schwere viktorianische M?bel, die verschwenderisch mit Pl?sch, Schonbez?gen und Decken ausgestattet waren. Auf dem gewachsten Holzboden lagen kleine handums?te L?er, die nur darauf warteten, unter einem vertrauensvoll daraufgesetzten Fu?davonzurutschen. Gleich diesem gab es elf weitere Zimmer voller M?bel, Kleider und Papiere. Und dann noch die B?cher ? mein Gott, die B?cher! An den W?en des Studierzimmers standen Regale, die mit B?chern vollgestopft waren. Im ?brigen Haus sah es nicht viel anders aus. Auf jeder horizontalen Fl?e stapelten sich B?cher und Zettel, und jeder Schrank war bis zum Bersten gef?llt. Sein verstorbener Adoptivvater hatte sich eines langen, erf?llten Lebens erfreut. Und in seinen mehr als achtzig Lebensjahren hatte Reverend Reginald Wakefield niemals etwas fortgeworfen. Roger z?gelte den Impuls, davonzulaufen, in seinen Mini Morris zu springen, nach Oxford zur?ckzufahren und das Haus samt Inhalt dem Wetter und den Vandalen auszuliefern. Ruhe bewahren, ermahnte er sich und holte tief Luft. Du wirst schon damit fertig. Die B?cher sind noch der leichtere Teil; du mu? sie lediglich durchsehen und jemanden rufen, der sie abholt. Zwar w?rde dieser Jemand einen Lastwagen mit dem Fassungsverm?gen eines G?terwaggons brauchen, aber es w? zu schaffen. Die Kleider sind auch kein Problem - die gehen an die Wohlfahrt. Roger hatte keine Vorstellung davon, was die Wohlfahrt mit Unmengen von schwarzen Sergeanz?gen aus der Nachkriegszeit anfangen w?rde, aber vielleicht waren die Bed?rftigen ja nicht besonders w?erisch. Schon f?hlte er sich etwas erleichtert. Er hatte an der Historischen Fakult?von Oxford einen Monat Urlaub genommen, um den Haushalt des Reverend aufzul?sen. Doch immer wieder ?berfiel ihn das Gef?hl, er w?rde f?r diese Aufgabe Jahre brauchen. Er trat naher an einen der Tische heran und nahm ein Porzellansch?hen in die Hand. Darin befanden sich unz?ige kleine Vierecke aus Blei, ?Gaberlunzies?, die im achtzehnten Jahrhundert von den Pfarreien an die umherziehenden Bettler quasi als Lizenz ausgegeben wurden. Neben der Lampe stand eine Sammlung von Steingutkr?gen und davor eine in Silber gefa?e Schnupftabakdose aus Horn. Ob er dies alles an ein Museum geben sollte? Da der Reverend in seiner Freizeit ein begeisterter Geschichtsforscher mit einer Vorliebe f?r das achtzehnte Jahrhundert gewesen war, stie?man im Haus ?berall auf Gegenst?e aus der Zeit der Jakobiten. Ohne sich dessen bewu? zu sein, strich Roger mit der Fingerspitze ?ber die Dose und fuhr die dunklen Linien der Inschrift nach - Namen und Lebensdaten der f?hrenden Mitglieder der Schneidergilde von Edinburgh anno 1726. Vielleicht sollte er einige ausgew?te St?cke aus der Sammlung des Reverend behalten. doch dann entschied er sich mit einem resoluten Kopfsch?tteln dagegen. ?Vergi?es, Dummkopf?, sagte er laut. ?Das w? der sichere Weg in den Wahnsinn.? Oder das Anfangsstadium eines Lebens als Packratte. Wenn er damit anfing, ein paar Dinge aufzubewahren, w?rde er irgendwann alles behalten und schlie?ich in einem Unget?m von Haus wie diesem wohnen, umgeben vom Plunder von Generationen. Und Selbstgespr?e f?hren. Bei dem Gedanken an den ererbten Nachla?fiel ihm wieder die Garage ein, und aller Mut verlie?ihn. Der Reverend war eigentlich Rogers Gro?nkel. Nach dem Tod von Rogers Eltern im Zweiten Weltkrieg - seine Mutter war bei einem Bombenangriff der Deutschen, sein Vater im Luftraum ?ber dem ?melkanal ums Leben gekommen - hatte ihn der Onkel adoptiert. Da er nun einmal nichts wegwerfen konnte, hatte der Reverend den gesamten Nachla?von Rogers Eltern in Kisten und Kartons gepackt und in seiner Garage gestapelt. Roger wu?e, da?seit zwanzig Jahren keine dieser Kisten mehr ge?ffnet worden war. Als Roger sich vorstellte, wie er sich durch den Nachla?seiner El Leseprobe