0

Dämliche Dämonen

Roman

Erschienen am 12.10.2009
Auch erhältlich als:
7,95 €
(inkl. MwSt.)

Nicht lieferbar

In den Warenkorb
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783442265749
Sprache: Deutsch
Umfang: 256 S.
Format (T/L/B): 2 x 18.3 x 12.5 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

"Witzig, liebenswert und verrückt." Freundin "Ich als bekennender Kindskopf fand das extrem lustig." Peter Hetzel im Sat 1 Frühstücksfernsehen

Produktsicherheitsverordnung

Hersteller:
Blanvalet Taschenbuch Verlag Penguin Random House Verlagsgru
ann.schnoor@penguinrandomhouse.de
Neumarkterstr. 28
DE 81673 München

Autorenportrait

Royce Buckingham, geboren 1966, begann während seines Jurastudiums an der University of Oregon mit dem Verfassen von Fantasy-Kurzgeschichten. Sein erster Roman 'Dämliche Dämonen' begeisterte weltweit die Leser und war insbesondere in Deutschland ein riesi

Leseprobe

Das TIER streckte die dicken Pranken von sich und fuhr wie eine große Katze die Krallen aus, als es sich vom knochenübersäten Boden erhob. Der Magen knurrte ihm entsetzlich. Aber das tat er eigentlich immer - trotz der blutigen Fischreste, die es jeden Tag eimerweise zu fressen bekam. Es lechzte nach lebendiger Nahrung, doch im Laufe der Zeit hatte es begriffen, dass es kein frisches Fleisch geben würde, solange es in diesem Keller gefangen war.
Selbst mit seinem schlichten Verstand entsann sich das TIER noch genau des alten Mannes, der es vor so vielen Jahren hier unten eingesperrt hatte. Der Mann war schlau gewesen und auf unbegreifliche Weise mächtig. Doch vor kurzem musste sich dort oben eine Veränderung zugetragen haben. Die schlurfenden Schritte des Alten auf dem Holzfußboden waren verstummt. Jetzt war dort nur noch ein einziges Paar Menschenfüße zu hören, jüngere, flinkere Füße. Ein unerfahrener Knabe hütete das riesige Haus.
Das TIER schlich zur Futterraufe. Mit dem neuen Aufseher könnte sich eine Gelegenheit ergeben, endlich in die Welt der Menschen auszubrechen. Der Geifer tropfte ihm vom Maul, als es die lange Blechrinne hinaufzuklettern begann. Da draußen gab es bestimmt viele alleingelassene Kinder, die es verschlingen konnte ...

Mutterseelenallein
Ich kenne keinen einzigen Menschen, dachte Nate. Seit fast einem Monat kümmerte er sich nun ganz allein um die Dämonen. Mit zwei schweren Eimern voller Glibberzeug durchquerte er die Eingangshalle des alten Fachwerkhauses. Futter für seine Schützlinge. Hauptsächlich waren es Fischinnereien, aber sie mochten auch die Köpfe. Augäpfel waren eine besondere Delikatesse.
Als er über den senffarbenen indischen Teppich wankte, schwappten ein paar Tropfen der blutigen Mixtur über und sickerten durch einen Riss im Holzboden in den Keller. Nate bemerkte es nicht. Er war so in Gedanken, dass er in dem düsteren Vorraum beinahe über ein großes pelziges Etwas gestolpert wäre.
"Hoppla!" Er konnte sich gerade noch auf den Beinen halten. "Guten Morgen, Bel."
Der riesige englische Schäferhund Belvedere stellte ein Ohr auf und schaute ihn unter seinen Zotteln hervor an.
"'tschuldigung", sagte Nate. "Ich bin heute ein bisschen durcheinander. Keine Sorge, du kriegst dein Frühstück, sobald ich die Radaubrüder versorgt habe."
Nate war froh, dass er wenigstens nicht ganz allein war. Dhaliwahl hatte ihm immerhin einen Freund hinterlassen, der nicht aus dem Dämonenreich stammte.
Der Flur, der von der Eingangshalle abging, war vollgestellt mit Antiquitäten. Nate näherte sich einer Holzbank, deren hohe Rückenlehne an den Ecken mit kunstvoll geschnitzten Köpfen verziert war. Als er daran vorbeiging, wurden sie lebendig und begrüßten den Jungen mit schaurigem Geleier.
"Naaathan."
"Naaaaathan."
"Naaaaaaathan."
"Morgen, ihr beiden", erwiderte Nate im Vorübergehen.
Das Nächste war eine leblose Pflanze auf einem reich verzierten Untersatz. Nate griff nach einer Sprühflasche, benetzte die braunen Blätter und setzte seinen Weg fort. Die Pflanze wurde leuchtend grün und quoll üppig über den Topfrand hinaus.
Nate war noch keine drei Schritte weitergegangen, als er ein gequältes Stöhnen vernahm.
"Oh-ah ..."
Er versuchte es zu überhören.
"Ohh-ahh!" Diesmal klang es noch eindringlicher. Er hatte die Masken fast hinter sich gelassen.
Das Stöhnen kam von der Eisenmaske an der linken
Wand. Die Holzmaske, die genau gegenüber hing, verzog das Gesicht. "Warum hältst du nicht einfach mal die Klappe?", schimpfte sie. "Jeden Tag das gleiche Gejammer: Oh-ah. Oh-ah."
"Hey, ich werde hier gefoltert, ja?", schimpfte die Eisenmaske zurück. "Weißt du, wie es sich anfühlt, wenn man langsam verrostet?"
Die Augen der Holzmaske drehten sich zu Nate. "Junge, häng mich bloß woandershin. Der Kerl macht mich wahnsinnig."
Nate nahm die Holzmaske von der Wand. Er konnte die beiden nicht vo ... Leseprobe
Leseprobe