Beschreibung
Nach der Niederlage der Römer gegen die Germanen in der Schlacht im Teutoburger Wald, die 20.000 Soldaten das Leben kostete, rief Augustus: 'Varus, Varus, gib mir meine Legionen wieder!' 40 Jahre nach der Katastrophe forscht der römische Historiker Plinius nach, was damals wirklich geschah.
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Sonja Storz
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Autorenportrait
'Das Wissen um unsere Wurzeln in der Antike schwindet, nicht nur an den Schulen. Darum sehe ich meine Aufgabe auch darin, Brücken zu schlagen vom Damals zum Heute, vom Heute zum Damals. Wir sind nun einmal die Erben Roms.' Der 1937 geborene Hans Dieter Stöver hatte sich diesem Erbe verschrieben. Schon in jungen Jahren weckte die Mutter sein Interesse für die Antike: In der unmittelbaren Nachkriegszeit, auf langen Fußmärschen zu Tauschgeschäften in der nächstgelegenen Stadt erzählte sie ihrem Sohn aus historischen Romanen, die sie selbst gerade las. Der Grundstein war gelegt: Während seiner Schulzeit faszinierten Stöver die >Griechischen und römischen Heldenleben< von Plutarch und Filme wie >Ben Hur< oder >Quo vadis?<. Die Liebe zu den antiken Stoffen beeinflusste Stöver schließlich auch in der Wahl seiner Studienfächer: Zuerst studierte er Pädagogik in Bonn, danach Alte Geschichte, Altertumskunde, Neuere Geschichte und Kunstgeschichte in Köln. Nach dem Studium arbeitete er von 1964 bis 1994 als Lehrer. Außerdem verfasste er für den WDR Hörspiele und Features zu kulturgeschichtlichen Themen. Diese pädagogischen und journalistischen Erfahrungen trugen viel zum Erfolg seiner Bücher bei, die bezeichnenderweise immer wieder mit dem Begriff des Edutainment in Zusammenhang gebracht werden. Über 30 Titel sind seit 1976 erschienen: Sachbücher, Jugend- und Kriminalromane - allesamt angesiedelt in der römischen Welt. Seinen durchschlagenden Erfolg als Autor verdankte Stöver maßgeblich der Quintus-Trilogie, einer Romanfolge, die den jugendlichen Leser - anhand der turbulenten Karriere des jungen, bibliophilen Quintus - direkt in das Rom der Caesar-Ära führt. Nicht weniger lebendig erscheint diese Epoche, wenn Stöver sie in Sachbuch-Form darstellt: >Drei Tage in Rom. Land- und Stadtleben zur Zeit Caesars< (dtv junior 79512) ist eine fakten- und anekdotenreiche, liebevoll illustrierte Alltagsgeschichte. Überhaupt waren es meistens die individuellen Schicksale, die Stöver zur Vermittlung historischer Zusammenhänge heranzog. So stellte er z.B. in seinem Roman >Das römische Weltwunder< (dtv junior 70385) den Bau des Kolosseums nicht nur aus fachkundiger Sicht eines römischen Bauunternehmers dar, sondern auch aus der seiner Tochter, die vor allem eines fürchtete: dass ihrem heimlichen Geliebten, dem Gladiator Verus, bei den Eröffnungsspielen etwas zustoßen könnte. Und in der Piratengeschichte >Die letzte Fahrt der Triton< gerät der Leser an der Seite der Protagonisten direkt zwischen die Fronten des Spartakusaufstandes. Es waren vor allem die Begebenheiten des täglichen Lebens, in denen Stöver die vielfältigen Verbindungen zwischen damals und heute entdeckte: 'Die Bewohner des römischen Riesenreiches hatten ähnliche Probleme zu meistern wie die Großstädter von heute: Überbevölkerung. Müllbeseitigung, Pfusch am Bau, Mietwucher, schleichende Inflation des Geldwertes (.)' So bieten sich dem Leser - quer durch die Jahrtausende - erstaunliche Identifikationsmöglichkeiten. Zuletzt lebte Hans Dieter Stöver in Rheinbach bei Köln, direkt an der römischen Wasserleitung. Seitdem er nicht mehr als Lehrer tätig war, blieb ihm mehr Zeit zum Schreiben. und zum Komponieren, seiner zweiten großen Leidenschaft. Auch hier ließ ihn die Antike nicht los: So vertonte er kürzlich die >Odyssee< an seinem Syntheziser. Stöver war übrigens überzeugt, dass sein Hang zur Musik einen starken Einfluss auf sein Schreiben hatte, dass sich sein Gefühl für musikalische Strukturen erzählerisch in der Komposition dramatischer Situationen und dem Rhythmus der Sprache widerspiegelte.Dass ihm irgendwann der antike Stoff ausgehen könnte, fürchtete er nicht: 'Die Geschichte Roms ist kein monolithischer Block, sondern ein vielschichtig sich entwickelndes Gebilde, in stetem Wandel begriffen. Es gibt Brüche, wie heute, und innerhalb eines Jahrzehnts kann sich die Welt mehr verändern als zu anderen Zeiten in Jahrhunderten.' Hans Dieter Stöver verstarb im Alter von 82 Jahren am 2
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