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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783150071175
Sprache: Deutsch
Format (T/L/B): 0.8 x 15 x 9.7 cm
Einband: kartoniertes Buch

Produktsicherheitsverordnung

Hersteller:
Philipp Reclam jun. Verlag GmbH
info@reclam.de
Siememststr. 32
DE 71254 Ditzingen

Autorenportrait

Friedrich Nietzsche, 15. 10. 1844 Röcken bei Lützen (Sachsen) - 25. 8. 1900 Weimar. Der Sohn eines Pfarrers wuchs nach dem Tod des Vaters (1849) in Naumburg auf, besuchte hier die Bürgerschule, das Domgymnasium und schließlich das nahe gelegene Internat Schulpforta (Abitur 1864). Danach studierte er ev. Theologie und klassische Philologie in Bonn (1864-65) und Leipzig (1865-69). Bereits vor der Promotion wurde er 1869 als a. o. Professor für Altphilologie nach Basel berufen (seit 1870 o. Prof.). Noch in Leipzig lernte er 1868 R. Wagner kennen, wie er selbst beein?usst von der Philosophie Arthur Schopenhauers. In Basel war er Kollege von Johann Jakob Bachofen und Jacob Burckhardt; mit dem Theologieprofessor Franz Overbeck entwickelte sich eine enge Freundschaft. Bis zu seiner frühzeitigen Pensionierung aus Gesundheitsgründen 1879 lehrte N. in Basel, unterbrochen nur durch eine kurze freiwillige Teilnahme am dt.-frz. Krieg 1870- 1871. Danach arbeitete er als freier Schriftsteller an verschiedenen Orten der Schweiz und Italiens, unstet und unter schweren Krankheitsanfällen leidend, bis er 1889 in Turin einen Zusammenbruch erlitt und zuerst in Basel, dann in Jena in eine Irrenanstalt gebracht wurde (Diagnose: progressive Paralyse). Von 1890 an lebte er zunächst im Haus seiner Mutter in Naumburg, dann nach ihrem Tod 1897 bei seiner Schwester Elisabeth Förster-Nietzsche in Weimar. N. übte einen großen Ein?uss auf die Entwicklung der dt. Literatur nach 1890 aus. Sein eigenes Philosophieren ist unsystematisch, besitzt literarische Züge durch die ästhetische Qualität seiner Sprache, durch seine Vorliebe für das Aphoristische, durch sein Denken in Bildern und die Hinwendung zur Welt des Sinnlichen, des Lebens. Am Anfang der in engerem Sinn literarisch-ästhetischen Schriften N.s steht die Abhandlung über Die Geburt der Tragödie, die das übliche Verständnis der griech. Antike in pessimistischer Deutung umkehrt und im Gegensatz des Apollinischen und Dionysischen die Grundstruktur der Tragödie sieht, am Ende die Selbstbiographie Ecce homo, die das Thema des Dionysischen in der Tragödie des eigenen Ich noch einmal variiert. Dichterischer Ausdruck des Dionysischen ist der Dithyrambus, aus dessen chorischer Form die Tragödie hervorgeht. Auch N. nimmt diese Form auf, wie sie in der dt. Tradition von den freien Rhythmen F. G. Klopstocks, Goethes und Hölderlins geprägt wurde; dichterischer Höhepunkt ist der Dithyrambus Die Sonne sinkt. Wie einige Dithyramben zuerst im Zarathustra erschienen, so ?nden sich auch in den anderen Werken mehrfach lyrische Texte; so steht das berühmte 'impressionistische' Venedig-Gedicht in Ecce homo, und das Aphorismenbuch Die fröhliche Wissenschaft endet von der zweiten Au?age (1887) an mit dem Anhang Lieder des Prinzen Vogelfrei, der sich über alle Denkverbote hinwegsetzt. Darüber hinaus weist auch N.s rhythmische Kunstprosa etwa im Zarathustra vielfach hymnische, ekstatische Züge auf; neben dem rhetorischen Pathos und der erhabenen Gleichnissprache mit ihren biblischen Anklängen stehen aber auch sprachspielerische und artistische Elemente und überraschende Paradoxien, die dem Künstler philosophische Eindeutigkeit zu vermeiden helfen, ein Verfahren, das auch seine Aphorismensammlungen charakterisiert. Die Denk?guren seines Hauptwerks Also sprach Zarathustra, die von einem Übermenschen und der ewigen Wiederkunft des Gleichen als der höchsten Formel der Bejahung sprechen und eine transzendenzlose Welt postulieren, ?nden ihre Fortsetzung in Aufzeichnungen des Nachlasses, die N.s Schwester Elisabeth Förster-Nietzsche skrupellos fälschend unter dem Titel Der Wille zur Macht 1901 herausgab. In: Reclams Lexikon der deutschsprachigen Autoren. Von Volker Meid. 2., aktual. und erw. Aufl. Stuttgart: Reclam, 2006. (UB 17664.) - © 2001, 2006 Philipp Reclam jun. GmbH & Co., Stuttgart.

Inhalt

Ein Spiegel ist das Leben - Zum Geburtstag - Auf nackter Felsenklippe steh ich - O süßer Waldesfrieden - Was lebet muß vergehen - Das milde Abendläuten - Heimkehr - Ihr Vöglein in den Lüften - Sage mir, treuer Freund - Saaleck - Ohne Heimat - Entflohn die holden Träume - Einsam durch den düsterblauen - Laß mich dir erschließen - Jetzt und ehedem - Erinnerung - Noch einmal eh ich weiterzieh - An die Melancholie - Nach einem nächtlichen Gewitter - Am Gletscher - Der Herbst - Vereinsamt - Der Wanderer - An die Freundschaft - Campo santo di Staglieno - Die kleine Brigg - Mädchen-Lied - Aus hohen Bergen - O Mensch! Gib acht! - An Hafis - Musik des Südens - Auf der Brücke stand - Drei Bruchstücke - In Basel steh ich unverzagt - Pinie und Blitz - Baum im Herbst - Unter Feinden - "Der Wanderer und sein Schatten" - Zu "Menschliches Allzumenschliches" - Wer viel einst zu verkünden hat - In ein Exemplar der "Fröhlichen Wissenschaft" - "Die fröhliche Wissenschaft" - Vorsicht: Gift! - Aus der Tonne des Diogenes - Lebensregeln - Desperat - Das Wort - Der Einsiedler spricht - Alle ewigen Quell-Bronnen - Entschluß - Der Halkyonier - Sieben Weibs-Sprüche - Das neue Testament - Einstmals-ich glaub, im Jahr des Heiles Eins - Beim Anblick eines Schlafrocks - An Spinoza - An die Jünger Darwins - Heil euch, brave Karrenschieber - Arthur Schopenhauer - An Richard Wagner - Wagner als Apostel der Keuschheit - "Scherz, List und Rache" - An Goethe - Dichters Berufung - Im Süden - Die fromme Beppa - Der geheimnisvolle Nachen - Liebeserklärung - Lied eines theokritischen Ziegenhirten - "Diesen ungewissen Seelen" - Narr in Verzweiflung - Rimus remedium - "Mein Glück!" - Nach neuen Meeren - Sils-Maria - An den Mistral - Nur Narr! Nur Dichter! - Die Wüste wächst: weh dem, der Wüsten birgt - Letzter Wille - Zwischen Raubvögeln - Das Feuerzeichen - Die Sonne sinkt - Klage der Ariadne - Ruhm und Ewigkeit - Von der Armut des Reichen - Der Einsamste - Fleiß und Genie - Das Honig-Opfer - Das eherne Schweigen