Beschreibung
Stefan Zweigs 'Erinnerungen eines Europäers' bieten ein lebendiges Panorama des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Dieses autobiographische Zeitgemälde erscheint nun in einer kommentierten Ausgabe. Zum ersten Mal wird der Text auf der Grundlage von umfangreichem, teilweise bisher nicht ausgewertetem Quellenmaterial mit einem breiten kulturwissenschaftlichen Ansatz erschlossen. Durch die Auswertung von Notizen, Kalendern und anderen persönlichen Dokumenten lässt sich Zweigs Umgang mit den eigenen Erinnerungen - bewusste Auslassungen, Betonungen oder Verschleierungen - erstmals im Detail nachvollziehen. Bezüge zur Biographie und zum Werk werden ebenso offengelegt wie die Verbindungen zu Zeitgenossen und politischen Ereignissen. Als Textgrundlage dient die Fassung des Erstdrucks (Bermann-Fischer, Stockholm 1942). Die vielseitige Edition von Oliver Matuschek bietet den idealen Zugang zu Stefan Zweigs im Exil entstandenen Erinnerungsbuch.
Autorenportrait
Oliver Matuschek, geboren 1971, studierte Politologie und Neuere Geschichte. Im Jahr 2008 war er Kurator der Ausstellung 'Die drei Leben des Stefan Zweig' im Deutschen Historischen Museum in Berlin. Er veröffentlichte zahlreiche Bücher zu Stefan Zweig, darunter: 'Ich kenne den Zauber der Schrift. Katalog und Geschichte der Autographensammlung Stefan Zweig' (2005) und 'Stefan Zweig. Drei Leben - Eine Biographie' (2006). Er gab u.a. die Briefe Zweigs an seine zweite Ehefrau Lotte heraus: '>Ich wünschte, dass ich Ihnen ein wenig fehlte<' (2013). Stefan Zweig wurde am 28. November 1881 in Wien geboren und lebte ab 1919 in Salzburg, bevor er 1938 nach England, später in die USA und schließlich 1941 nach Brasilien emigrierte. Mit seinen Erzählungen und historischen Darstellungen erreichte er weltweit in Millionenpublikum. Zuletzt vollendete er seine Autobiographie >Die Welt von Gestern< und die >Schachnovelle<. Am 23. Februar 1942 schied er zusammen mit seiner Frau 'aus freiem Willen und mit klaren Sinnen' aus dem Leben.