Beschreibung
1950 steht der berühmte Goldene Pavillon in Kyoto in Flammen - das Feuer gelegt von einem jungen Mönch des Tempels. Der Autor Yukio Mishima fragt nach den Motiven des Brandstifters und besucht ihn im Gefängnis. Berührt von der Geschichte des Jungen, verarbeitet er sie zu dem Roman, der heute als einer der Höhepunkte in seinem Schaffen gilt. Der junge Mizoguchi ist schwächlich und ein Stotterer. Unfähig, sich seiner Umwelt verständlich zu machen, wird er von den anderen Kindern ausgegrenzt. Je elender er sich fühlt, desto stärker wächst seine Sehnsucht nach dem Wahren und Schönen. Die Schönheit des Goldenen Pavillons, von dem ihm sein Vater seit seiner Kindheit erzählt, wird für ihn immer mehr zur qualvollen Obsession: Sie allein scheint vollkommen und gleichzeitig unerreichbar. Das Bild des Pavillons lässt ihn nicht mehr los und verfolgt ihn bis in seine Begegnungen mit Frauen. Verzweifelt sieht er nur noch einen Ausweg: das zu zerstören, was er am meisten verehrt.
Autorenportrait
Yukio Mishima wurde 1925 in Tokio geboren und ist Autor zahlreicher Romane, Dramen, Kurzgeschichten, Essays und Gedichte. Nobelpreisträger Yasunari Kawabata war sein Mentor. Sein Werk überschreitet bis heute inhaltliche und stilistische Grenzen und macht ihn zu einem der wichtigsten japanischen Autoren des 20. Jahrhunderts. Als politisch umstrittene Persönlichkeit beging Mishima 1970, nach einem gescheiterten Aufruf zur Wiedereinsetzung des japanischen Kaisers, rituellen Freitod. Ursula Gräfe übersetzt aus dem Japanischen, Englischen und Amerikanischen Autoren wie Haruki Murakami, Sayaka Murata, Mohandas Karamchand Gandhi, und Jane Austen.