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Erzählen vor Gericht

Klara Wendel und der 'grosse Gauner- und Kellerhandel', 1824-1827, Clio Lucernensis 11

Erschienen am 30.06.2014, 1. Auflage 2014
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783034012232
Sprache: Deutsch
Umfang: 512 S.
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Der 'grosse Gauner- und Kellerhandel' gilt als wohl spektakulärster Prozess der Schweiz zur Restaurationszeit. Er begann 1824 als harmloses Diebstahlsverhör und endete mit der angeblichen Ermordung des Luzerner Schultheissen Franz Xaver Keller in einem politischen Eklat. Die Kellermordgeschichte, die den 'Handel' in der Zeit weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt machte, war jedoch lediglich der Höhepunkt eines monströsen Prozesses, in dessen Verlauf 39 heimatlose Frauen und Männer mit ihren Kindern inhaftiert wurden. Als vermeintliche 'Gaunerbande' verhört, gestanden sie zwanzig nie begangene Morde und fast ebenso viele Brandstiftungen sowie eine Unmenge von Diebstählen und wurden schliesslich für letztere mit hohen Zuchthausstrafen oder dem Tode bestraft. Das umfangreiche Prozessmaterial, dessen Ausgangspunkt und Zentrum die Verhöre mit der zwanzigjährigen heimatlosen Klara Wendel bilden, wird hier erstmals wissenschaftlich aufgearbeitet. Eine minutiöse Lektüre der Verhörprotokolle zeigt auf, wie die fiktiven Geschichten im dynamischen Zusammenspiel zwischen Verhörrichtern und Verhörten entstanden, wie sie sich aufeinander bezogen, sich ablösten, gegenseitig bekräftigten und schliesslich zur 'Wahrheit' wurden. Überdies erhalten die Leserinnen und Leser Einblick in die Lebensgeschichten der Verhafteten und in die katastrophalen Zustände in den Untersuchungsgefängnissen. Und es wird deutlich, wie mit der 'Aktion zur Versorgung der Gaunerkinder' ein höchst problematisches Kapitel der jüngeren Schweizer Geschichte beginnt.

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