Beschreibung
Die geschwungenen Linien auf dem Eis des Sees, die die Auflösung ankündigen. Die Schilfrohre mit den lanzenförmigen Blättern, die wie japanische Schriftzeichen am Ufer stehen. Walter Kappacher weiß es von Kind auf: Die Natur lehrt uns, was das Schöne sei. Durch Spätherbst, Winter und Frühjahr hat es den Schriftsteller die letzten Jahre mit seiner Kamera immer wieder an dieselbe Stelle am Grabensee bei Obertrum gezogen. Sie ist zu seinem Ort geworden. 57 stimmungsvolle Porträts hat er nun zu einem Bild-Gedicht an die Schönheit des Vergehens komponiert und mit einem luziden Essay versehen. Wer das Werk des Büchner-Preisträgers des Jahres 2009 kennt, wird in diesen Bildern dieselbe Poetik des ruhigen Schauens entdecken, der auch sein Schreiben folgt.
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Müry Salzmann Verlag
Mona Müry
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Autorenportrait
Walter Kappacher Geboren 1938 in Salzburg; seit 1978 freier Schriftsteller, viele Auszeichnungen, u. a. Hermann-Lenz-Preis 2004, Großer Kunstpreis des Landes Salzburg 2006, Kulturpreis der Stadt Salzburg und Georg-Büchner-Preis 2009. Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und der Bayerischen Akademie der Schönen Künste.
Leseprobe
Unsere Gegenwart misstraut dem Schönen. Es sei nicht mehr zeitgemäß, sich angesichts der Schrecken von Kriegen, Gemetzel und Katastrophen mit schönen Dingen zu beschäftigen, lese ich immer wieder einmal.Aber die Welt des Menschen war wohl seit jeher gekennzeichnet von Schrecknissen, Kriegen, Hungersnöten und anderen Katastrophen. Die große Mehrheit der Menschen ist anscheinend nicht imstande, mit ihrer Mitwelt in Frieden zu leben. Es ist sehr schwer, an so etwas wie Aufklärung zu glauben. Die großen Künstler haben davor nicht die Augen verschlossen, sie haben ja auch selber daran gelitten. Sie übten Kritik an der Welt, wie sie war, indem sie schöne Werke schufen. (Textzitat: Walter Kappacher)