Beschreibung
Sie schreibt Gedichte, er schenkt ihr Worte. Doch was ist, wenn sie wehtun? Ihren Schmerz niederschreiben - mehr wollte Ella nicht, als sie unter dem Decknamen Lalott ein Gedicht auf Social Media teilt. Dass dieses viral gehen und tausende Menschen berühren würde, hätte sie genauso wenig erwartet wie den darauffolgenden Buchvertrag. Und doch findet sie sich nur wenige Monate nach dem tragischsten Tag ihres Lebens - und unzählige Follower später - am Tisch des edaVerlags wieder. An dem Ort in Weimar, an dem ihr Traum wahr werden könnte, wenn sie bereit ist, ihn zuzulassen. Jonah, der Ella von der Verlagsleitung als Lektor zugeteilt wird, stellt bereits in der ersten Sekunde fest, dass vor ihm nicht nur eine begabte Poetin, sondern vor allem eine gebrochene Person steht. Hinter ihrem starken Image lauert Finsternis wie Grautöne hinter aufgesetzten Farben - und eine junge Frau, die in einem Pseudonym gefangen ist, das sie zu Boden drückt. Trotzdem berühren ihre Texte ihn wie kaum etwas zuvor. Und plötzlich ist die Aufgabe, ihr Buch zu veröffentlichen, die kleinste, der er sich stellen muss. Denn zwischen all den Worten, die er an beschlagene Scheiben malt, sind es ihre, die bleiben. Der poetische New Adult Roman von Jennifer Ebbinghaus und Marie Döling, der sich wie ein Gedicht in dein Herz prägt.
Autorenportrait
Wenn eine Lyrikerin auf eine New Adult Autorin trifft, bewegen sie nicht nur Worte, sondern Herzen. Im Jahr 2019 hat das Schreiben Marie Döling und Jennifer Ebbinghaus trotz 500 km Entfernung zusammengeführt. Heute verbindet sie nicht nur die Liebe zum Autorinnenleben, sondern zudem eine tiefe Freundschaft. Dass aus ihrer Zusammenarbeit Großartiges entsteht, ist nach dem gemeinsamen Gewinn des Selfpublishing Buchpreises 2022 sicher. Doch weil zwei Anthologien nicht reichen, laden sie die Lesenden nun mit ihrem ersten gemeinsamen Roman auf eine emotionale Achterbahnfahrt zwischen Lyrik und New Adult ein.
Leseprobe
Sekunden vergingen, in denen meine Gedanken über mich hinwegrauschten. Minuten, in denen sie mich wie die Wellen eines Meeres in sich ertränken wollten. Stunden, die sich wie Tage anfühlten; wie unser Ende. Und das war es. Seitdem sitze ich hier, starre auf die Buchstaben vor mir, die kein Abschied sind; kein Anfang. Vielmehr irgendwas dazwischen, für das ich keinen Namen habe - und keinen finden will. Genug geweint, flüstere ich in meine Tränen, als würde auch nur eine auf mich hören. Als würde auch nur eine nicht um uns trauern; um dich, Aaron. Und um all das, was wir sein wollten. Kein Wort ist mehr übrig, für kein anderes mehr Platz. Die, die ich hatte, habe ich auf Papier geschrieben. Doch was sonst reicht; was an den anderen Tagen genug war, ist es nun nicht. Vielleicht nehme ich deswegen mein Smartphone zur Hand, tippe die Worte vor einen grauen Hintergrund, Schreibmaschinenstil. Setze ein gezeichnetes Ginkgoblatt darunter und einen Namen, der nicht mein echter ist, sich aber gerade danach anfühlt. Schmerz ist nicht nur real, wenn man ihn teilt; er wird auch nicht weniger. Aber man gibt ihm eine Stimme, sucht vielleicht sogar nach einer weiteren Bedeutung - nach einem anderen Gefühl. Genau das tue ich, als ich auf veröffentlichen klicke. Als mein Gedicht das Papier verlässt, mein Zimmer, Weimar. Als es sich auf den Weg macht, bedeutsam zu sein. Vielleicht zu bedeutsam.