Beschreibung
Voller Einsatz für Ole und seine Freunde! Wieder kommt ein Neuer in ihre Klasse. Doch schnell wird klar: Dieser Christof ist ein Angeber und Unruhestifter - und alle, sogar die Lehrer, sind ratlos. Was können sie tun, damit Christof zu einem Teil der Klasse wird? Da ist es gut, dass es Pfarrer Leinenweber und seine biblischen Geschichten gibt, die den Kindern auf die richtige Spur verhelfen. Und es wird noch so richtig spannend, als Christof plötzlich ungeahnte Fähigkeiten entdeckt, von denen die ganze Klasse profitiert
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Stefan Jäger
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Autorenportrait
Hans-Dietrich Nehring ist Pfarrer in Bayreuth, verheiratet und Vater von 3 Kindern. Schon als kleiner Junge erfand er Geschichten, die sein Großvater für ihn aufschreiben musste. Heute liegen ihm die Kinder seiner Gemeinde besonders am Herzen. Für sie denkt er sich Geschichten aus.
Leseprobe
Uups! Ole steht in einer langen Schlange vor dem Ticketschalter des Flughafens und wartet. Er hasst es zu warten. Der Schalter ist geschlossen und es geht nicht voran. In der Hand hält Ole eine Eiswaffel. Das Eis schmilzt. Die Soße läuft über seine Hand. Er kann gar nicht so schnell schlecken, wie das Eis schmilzt. Die Waffel ist durchgeweicht. Hilflos schaut er zu seiner Mutter. »Ole, pass auf, dass du niemanden mit deinem Eis einsabberst!« Oles Mama schaut ihn finster an. Vor ihm dreht sich eine dünne Frau in einem grünen Sommerkleid um. Sie schaut entsetzt auf die tropfende Eiswaffel und meckert mit heller Stimme: »Pass bloß auf dein Eis auf! Ich habe ein sehr teures Kleid an. Wenn du da einen Fleck draufmachst, müssen deine Eltern viel Geld zahlen. Und meine Handtasche, die ist von Gucci, wenn die schmutzig wird « Die Frau verrät nicht, was dann passiert. Doch Ole ahnt, dass es sich um viel Geld handeln würde. »Mein Sohn passt schon auf«, meldet sich Oles Vater zu Wort. »Warum ziehen Sie auch so ein teures Kleid an?«, fragt er. »Ich kann anziehen, was ich will!« Mit diesen Worten klemmt die Frau ihre Gucci-Handtasche unter den Arm und dreht sich um. Ole hält sein Eis - oder das, was davon übrig ist - mit einem ausgestreckten Arm ganz nach oben. Es schwebt auf Höhe der Schultern der grünen Frau. So kann ich das Kleid nicht schmutzig machen, denkt Ole. Das ist der Moment, in dem der Schalter öffnet und sich alles in Bewegung setzt. Nur Ole bleibt stehen, denn er achtet auf sein Eis. Irgendjemand stößt ihn von hinten. Er stolpert. Das Eis rutscht aus seiner Hand und landet auf dem Rücken der grünen Dame. Auf ihrer nackten Schulter oberhalb des Kleides klebt eine Portion Schokoeis. Langsam rutscht das Eis nach unten und verschwindet unter dem Kleid. Die Dame erstarrt zunächst wie eine Salzsäule, doch dann dreht sie sich langsam um. Ole wird bleich. Seine Mutter läuft rot an. Sein Vater muss sich auf die Lippen beißen, damit er nicht lacht. Minutenlang hört man auf dem ganzen Flughafen nur die Stimme der Frau. Sie schimpft und schimpft und schimpft. Nach einer gefühlten Ewigkeit hat sie endlich fertig geschimpft und macht eine kleine Pause. Oles Mama kommen die Tränen. »Hier haben Sie meine Karte«, sagt Oles Vater. »Da stehen meine Telefonnummer und Anschrift drauf. Kontaktieren Sie uns; wir kommen für die Reinigung auf.« Er reicht der Dame seine Visitenkarte. Die grüne Dame nimmt die Karte, öffnet ihre Gucci-Handtasche, nimmt den Geldbeutel heraus und steckt die Karte ein. »Unmöglich!«, zischt sie dabei. Ole schaut auf seine Mama. Sie weint. Er hat seine Mama noch nie weinen gesehen. Er wird wütend. Niemand darf seiner Mama etwas tun! Am liebsten hätte er der dünnen Dame noch ein Eis in den Ausschnitt geworfen. Er hat nur keines mehr. Wieder dreht sich die Frau um und schimpft laut: »Erziehen Sie Ihren Sohn besser!« Oles Vater legt den Arm um Oles Mama und tröstet sie. Zur grünen Frau sagt er ruhig: »Schauen Sie mal nach vorne. Sie sind dran!« Ruckartig dreht sich die Frau um. Da öffnet sich auf einmal ihre Handtasche. Der gesamte Inhalt fällt zu Boden. Sie beugt sich hinab und sammelt ihre Sachen hektisch wieder auf. Dabei kann Ole den dunklen Schokoladenfleck auf ihrem Kleid sehen. »Ihr Sohn ist wirklich unmöglich!« Die Frau steht wieder auf und geht zum Schalter. Ole schaut nach unten. Er will die Frau nicht mehr sehen. Da fällt sein Blick auf einen Geldschein - 50 Euro. Das Geld liegt auf dem Boden, dort, wo eben noch die Frau alles aufgesammelt hat. Die 50 Euro müssen der Frau gehören. Jetzt gehören sie mir!, durchfährt es ihn. Schnell bückt er sich und steckt das Geld in die Tasche. Niemand hat es gesehen. Sie ist selber schuld, denkt Ole wütend. »Beweg dich, Ole!« Sein Vater schiebt ihn nach vorne. »Gleich sind wir dran!« Die grüne Frau stolziert davon. Tatsächlich geht jetzt alles ganz schnell. Als Oles Familie den Schalter verlässt, ist von der grünen Frau nichts mehr zu sehen. Ole aber hat 50 Euro in der Tasche.