Beschreibung
Die AfD macht sich selber Mut: zu Deutschland, zur "Wahrheit", usw. Sie hat es nötig, denn sie ist angetrieben von einer "Furcht vor der Freiheit". Erich Fromm hatte mit diesem Titel bereits in den 1940ern das kleinbürgerliche Milieu untersucht, aus dem sich die NSDAP rekrutierte. Furcht haben diese "Mutbürger" jedoch nicht nur vor der Freiheit der Sexualität und offener Grenzen, sondern vor allem auch vor der Gleichheit, dem Verlust eigener Privilegien. Entsprechend entwickeln diese Milieus Abwehrstrategien und basteln an politischen Netzwerken Gleichgesinnter. In der vorliegenden Untersuchung werden die Netzwerke, Kampagnen und Ideologien des Furchtbürgertums untersucht. Welche Verbindung bestehen zwischen den Pegida-Demonstrationen und den "Demos für alle"? Aus welchen Klassenfraktionen rekrutiert sich das Furchtbürgertum?
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Autorenportrait
Andreas Kemper ist Soziologe und forscht hauptsächlich zu Klassismus (klassenbezogene Diskriminierung). Zudem publiziert er zum organisierten Antifeminismus und Männlichkeiten, zu Thilo Sarrazin und der AfD. Wie sich die AfD vor Ort darstellt weiß Andreas Kemper aus den zahlreichen Diskussionen bei über einhundert Vorträgen.