0

Über Wasser

DELUX 1, Außergewöhnliche Literatur aus Luxemburg

Erschienen am 31.12.2020
17,00 €
(inkl. MwSt.)

Nicht lieferbar

In den Warenkorb
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783956021992
Sprache: Deutsch
Umfang: 220 S.
Einband: Paperback

Beschreibung

Den Jungen bei den Nachbarn abgeben, im Möbelgeschäft antreten, zu Kunden fahren, den Jungen wieder abholen, sich um seinen Freund Jang kümmern, die Sonntage bei der Familie überstehen: Das ist der Trott, an dem Lex zu ersticken droht. Dann muss der Nachbar plötzlich ins Krankenhaus, der Chef verliert die Geduld, der Junge fragt nach seiner Mutter, Jang trinkt wieder, der Schwager stellt ein Ultimatum - Lex steht das Wasser bis zum Hals. Als er endlich eine Tagesmutter findet, und sowohl in seinem als auch in Jangs Leben eine Frau auftaucht, scheint sich das Blatt für alle zu wenden. Georges Hausemer schreibt ohne Hast, jedoch mit spürbarer Dringlichkeit. Die kurzen, sich überschlagenden Sätze machen begreiflich, wie wenig Luft seinen Figuren zum Atmen bleibt. Ein Buch von zeitloser literarischer Qualität und aktuellster gesellschaftlicher Relevanz. Georges Hausemer wagte es in den 80er Jahren als einer der ersten Schriftsteller, einen modernen Roman auf Luxemburgisch zu verfassen.

Produktsicherheitsverordnung

Hersteller:
Conte Verlag GmbH
Stefan Wirtz
s.wirtz@conte-verlag.de
Am Rech 14
DE 66386 St. Ingbert

Autorenportrait

Georges Hausemer (1957-2018) lebte als Autor, Reiseschriftsteller und Übersetzer in Luxemburg, San Sebastián und der Eifel. 2017 wurde er mit dem Prix Batty Weber für sein literarisches Lebenswerk ausgezeichnet.

Leseprobe

'Er steht beim Küchenfenster. Schaut hinaus auf den Garten. Sieht die alten, verwitterten Möbelstücke. Erkennt jene wieder, die vor Jahren bei Ronk im Lager gestanden haben. Er kann sich gar nicht mehr richtig vorstellen, wie das war, als die Mutter des Jungen noch bei ihm wohnte. Bevor sie die Mutter des Jungen wurde. Als von dem Jungen noch gar keine Rede war. Wie sie zusammen kochten. Gisèle und Lex. Wie sie gemeinsam am Tisch saßen. Miteinander im Bett lagen. Schliefen. Auto fuhren. Ohne Lex permanenten Gedanken an die Leitplanke. An die Betonpfeiler der Betonbrücken. An die Gräben. Wie sie im Sommer nackt auf der Wiese neben Jangs Haus lagen und sich darüber lustig machten, wie die Nachbarn hinterm Fenster standen und durch den Spalt des Vorhangs spähten.'

Weitere Artikel aus der Kategorie "Belletristik/Erzählende Literatur"

Alle Artikel anzeigen