Beschreibung
Tilmann Moser steht für die kreative Verbindung von Psychoanalyse, Gestalt- und Körpertherapie. Er möchte mit diesem Werk eine Tür öffnen für ein Verstehen an der Sprachgrenze. Denn für das klinische Verständnis ist es unabdingbar, die emotionalen körperlichen Reaktionen und Zeichen im Psychotherapeuten mit einzubeziehen. Das führt dann zu einer erweiterten Empathie im therapeutischen Prozess. Psychotherapeuten und Psychoanalytiker hinter der Couch hörten lange Zeit wenig über die präpsychischen und psychischen Vorgänge in Säuglingen. Sie mussten weit weg von der noch nicht vorhandenen Sprache aufgenommen, vermutet oder konstruiert werden. Seit der Säuglingsforschung wissen wir mehr. Der Säugling gibt der Mutter ausreichend Zeichen für ihren Umgang mit ihm und ermutigt sie, ihn richtig wahrzunehmen, zu behandeln und sein Gehirn wie sein wachsendes Körperselbst anzuregen, bis ein auch sprachlich kompetentes Selbst entstehen kann. Doch der Übergang von averbaler zu verbaler Verständigung ist noch immer ein Rätsel mit vielen Facetten, und lange resignierte die Psychoanalyse ob der Aufgabe, hinter die Sprachgrenze zu schauen, dort Wichtiges zu erkennen und zu verstehen. Das Verhältnis von Geborgenheit, Spüren, Fühlen, Bewegen, Haltfinden, Wohlbehagen und den verschiedensten Anreizen zur Lust und zur Arbeit des Spracherwerbs beschäftigen heute weltweit die verschiedensten Disziplinen, sei es als Grundlagenforschung oder in der Psychotherapieforschung.
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