Beschreibung
Jenseits des staatlichen Rechts und des Völkerrechts, das seinerseits einen tiefgreifenden Wandel erfährt, entsteht eine neue Form von transnationalem Recht. Kohärenz und Legitimität des Rechts sind unter diesen Umständen nur zu gewährleisten, wenn die verschiedenen Rechtsordnungen sich füreinander öffnen und gegenseitig intern berücksichtigen. Das dazu erforderliche Kollisionsrecht bildet sich allmählich heraus. Ein responsiver Rechtspluralismus solcherart eröffnet einen Mittelweg, der zwischen staatlicher Souveränität und weltstaatlicher Universalität verläuft, zugleich aber auch radikale Partikularität vermeidet. Er kann das Spannungsverhältnis von Selbstbestimmung und Grundrechtsbindung, das dem Konzept der Verfassung innewohnt, angesichts veränderter Bedingungen aufrechterhalten.
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Autorenportrait
Lars Viellechner, geb. 1976. Studium der Rechtswissenschaft in Berlin, Paris und Yale. Rechtsreferendariat in Hamburg. Promotion an der Juristischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin. Wissenschaftlicher Koordinator des DFG-Graduiertenkollegs 1263 'Verfassung jenseits des Staates' an der Humboldt-Universität zu Berlin. Seit 2014 Juniorprofessor für Öffentliches Recht, insbesondere Verfassungsrecht, Verfassungstheorie, Rechtsphilosophie, Transnationales Recht an der Universität Bremen.