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Der vergessene Nahostkonflikt

Syrien, Israel, Libanon, Hizbollah, Edition Weltkiosk

Erschienen am 09.09.2011, 1. Auflage 2011
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783942377027
Sprache: Deutsch
Umfang: 221 S.
Format (T/L/B): 1.8 x 19.7 x 13 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Die arabische Welt ist in Aufruhr, von Alexandria bis Amman, von Rabat bis Ramallah. Nur im Zentrum des alten Nahostkonflikts sträuben sich die Herrscher bislang beharrlich gegen den Wandel. Aber wie lange noch? Und auf wessen Kosten? In "Der vergessene Nahostkonflikt" spürt Markus Bickel den Veränderungen im explosiven Dreieck zwischen Syrien, Israel und dem Libanon nach, wo die islamistische Hizbollah längst zum Akteur und Staat im Staate geworden ist. Er beschreibt die komplexen Hintergründe des arabisch-israelischen Konflikts â¿'' gespickt mit Beobachtungen vor Ort und brisanten Hintergrundinformationen aus Geheimdienst- und Ermittlerkreisen.

Autorenportrait

Markus Bickel wurde 1971 in Venezuela geboren; als Schüler lebte er drei Jahre in Saudi-Arabien. Nach dem Politikstudium in Berlin und der Ausbildung an der Deutschen Journalistenschule in München ging er 2002 als Balkan-Korrespondent nach Sarajevo, von wo er unter anderem für die Austria Presse Agentur (apa), die Berliner Zeitung und die Financial Times Deutschland (FTD) berichtete. Die libanesische "Zedernrevolution" inspirierte ihn 2005 zum Standortwechsel nach Beirut. Dort schrieb er für Spiegel Online, Die Zeit und die Frankfurter Allgemeine Zeitung unter anderem über den Krieg zwischen Israel und der Hizbollah. Seit 2008 arbeitet er als Politikredakteur der F.A.Z. in Frankfurt.

Leseprobe

Eine Serie von Sprengstoffanschlägen weckte Ängste vor einem neuen Flächenbrand. Industrieminister Pierre Gemayel wurde am 21. November 2006 ermordet, ein schiitischer Demonstrant unmittelbar nach Beginn der Oppositionsproteste erschossen. Doch Premierminister Fuad Siniora und sein Notstandskabinett lenkten nicht ein. Die Spannungen nahmen danach mehr und mehr zu - bei Straßenkämpfen im Januar 2007 gab es in Beirut weitere Tote. Scharfschützen tauchten auf den Dächern rund um die Arabische Universität auf. Per Telefon sicherte der saudi-arabische König Abdullah Siniora seine Unterstützung zu, auch Irans oberste Führung intervenierte - und befahl der Hizbollah in letzter Minute den Rückzug. Der Libanon am Rande des Abgrunds, ein schiitisch-sunnitischer Krieg, das wollte Teheran dann doch nicht. Aber in den Monaten danach flammten die Auseinandersetzungen an den Schnittstellen zwischen sunnitischen und schiitischen Vierteln Beiruts immer wieder auf. Als Sinioras Kabinett Anfang Mai 2008 beschloss, ein von der Hizbollah illegal betriebenes Telefonnetz zu kappen, eskalierte der Machtkampf endgültig. Hizbollah-Generalsekretär Hassan Nasrallah bezeichnete die Verordnung als "Kriegserklärung" und stellte ein 48stündiges Ultimatum, den Beschluss zurückzunehmen. Doch die Zeit verstrich, ohne dass die Regierung einlenkte. Am Abend des 7. Mai gab Nasrallah seinen Leuten den Befehl zum Angriff: "Wir haben eine völlig neue Stufe erreicht", sagte er in einer Ansprache an seine Anhänger. "Der Libanon ist ein anderer als zuvor."

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