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BADELUST in München und Oberbayern

Erschienen am 26.06.2017
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783934941779
Sprache: Deutsch
Umfang: 160 S.
Format (T/L/B): 1.2 x 23 x 15 cm
Lesealter: 12-99 J.
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Das eher kalte Wasser des Alpenvorlandes diente von jeher der Erfrischung und seit dem Mittelalter auch der Gesundheit. Im Zuge einer europaweiten Volksbadebewegung entstanden Ende des 19. Jahrhunderts große Bade-anstalten und kommunale Wannenbäder in den übervölkerten Industrie-städten. München schwamm ganz vorne mit. Eine Welle der Begeisterung für den Wassersport führte zur Planung zahlreicher Hallen- und Freibäder, die sich in neuerer Zeit in Erlebnisbäder und schließlich in raffinierte Wellness-Oasen verwandelten. Mit seiner vielfältigen Schilderung des Badens, Schwimmens und Kurens, angereichert mit Fakten und Kuriosa, gelingt Karl Stankiewitz eine kleine Kulturgeschichte des Bäderwesens in München und Oberbayern.

Autorenportrait

Der Autor wurde am 27. Oktober 1928 in Halle/Saale geboren. Seit 1937 lebt er in München. Seit Oktober 1947 war er nach dem Abitur am Wirtschaftsgymnasium Volontär bei der Süddeutschen Zeitung, seit Juni 1948 Redakteur bei der Abendzeitung. 1950 arbeitete er drei Monate beim Stern in Hamburg, 1950/51 war er Münchner Mitarbeiter des Spiegel und 1951 bis 2000 Korrespondent für 15 außerbayerische Zeitungen sowie Mitarbeiter bei Münchner Zeitungen, Bayerischem Rundfunk, Deutschlandfunk und Deutscher Welle. Er machte viele Auslandsreportagen, später auch als freier Reisejournalist. 1977 erhielt er den Preis des Internationalen Presseclubs München für hervorragende journalistische Arbeiten über die bayerische Landeshaupt-stadt. Seit 1999 ist er Buchautor und veröffentlichte mittlerweile 31 Titel, darunter in der edition buntehunde: Babylon in Bayern (2004), Keiner will schuld sein (2005), Nachkriegsjahre (2006) und An wilden Wassern (2008).

Leseprobe

Von der Lust am Baden und der Lust an der Politik Als Burgermeister Munchens, der wegen seines Einsatzes fur den an der Isar gelegenen Kulturstrand und das geplante Isar-Flussbad von den Munchner Medien schon einmal scherzhaft Isar-Burgermeister getauft wurde, freue ich mich sehr uber die neue Buchidee von Karl Stankiewitz. Badelust in Munchen & Oberbayern macht in der Tat große Lust darauf, die Bäderlandschaft in Munchen und Umgebung neu zu entdecken. Munchen ist eine Stadt, in der die Lebenshaltungskosten leider kontinuierlich steigen. Das betrifft zuvorderst die Mieten, aber auch in vielen anderen Bereichen wird das Leben in unserer Stadt immer teuerer. Umso wichtiger ist es meiner Meinung nach, Freizeiteinrichtungen zu schaffen bzw. zu erhalten, die Entspannung vom Alltag zu noch bezahlbaren Preisen anbieten. Bäder sind solche Orte. Genau deswegen bin ich so fasziniert von der Idee eines Flussbades an der Isar. Ich stelle mir einen Ort vor, der wenig oder gar keinen Eintritt kostet, und an dem sich Munchner unterschiedlichster Herkunft und unterschiedlichster Couleur entspannen können. Willkommener Nebeneffekt: Ein solches Flussbad wurde die Isar, ein Wahrzeichen unserer Stadt, noch stärker mit Munchen und dem Alltagsleben der Munchner verzahnen. Aber auch ohne das Flussbad, das sich ja momentan noch im Entwicklungsstadium befindet, ist Munchens Bäderlandschaft faszinierend vielfältig. Vom Jugendstiljuwel Mullersches Volksbad bis zum Olympiabad, das den Geist der Olympischen Spiele 1972 bewahrt hat: jeder findet in unserer Stadt sein Bad. Fur jeden Geschmack ist etwas dabei. Fur mich selbst hat das Thema Bäder noch eine ganz andere, biographische Bedeutung. Wer weiß, ob ich uberhaupt Berufspolitiker geworden wäre, wenn mich nicht in jungen Jahren die Debatte um den Erhalt eines Freibades dermaßen politisiert hätte. Ich meine die in den 90-Jahren im Munchner Westen leidenschaftlich gefuhrte Debatte um den Erhalt des Allacher Freibads - fur mich, als geburtigen Allacher, mein Freibad. Ich war damals bereits in der Jungen Union engagiert, und spurte zum ersten Mal, wie erfullend es sein kann, sich fur etwas politisch einzusetzen, an das man glaubt. Auch wenn dieser politische Kampf letztendlich erfolglos war - das Allacher Freibad musste fur immer seine Pforten schließen - war damit doch der Boden fur mein späteres politisches Tun bereitet. Sie sehen: das Thema Bäder hat ganz viele, spannende Aspekte. In diesem Sinne wunsche ich Ihnen viel Vergnugen mit diesem wunderbaren Buch. Ihr Josef Schmid 2. Burgermeister der Landeshauptstadt Munchen