Beschreibung
Armand V. überrascht seinen Sohn in einer erniedrigenden Szene - halbnackt, auf allen vieren, vor einer Unbekannten. Kurz darauf gibt der junge Mann sein Studium auf, um sich zum Kriegseinsatz in einer Eliteeinheit zu melden. Ein Krieg, den der Vater als norwegischer Botschafter in London zu befürworten hat, als Privatperson aber aus tiefstem Herzen mißbilligt. Dennoch bewahrt er seinen Sohn nicht vor diesem fatalen Schritt. Der Alltag des Vaters, seine Streifzüge durch Oslos Straßen und in die eigene Vergangenheit sind Nebenschauplätze der Handlung, denn seine Geschichte ist nur Annotation, Fußnote zum eigentlichen Roman, der bisher vergeblich 'auf seine Ausgrabung' wartet und in dem die Figur des Armand V. in all ihrer Zerrissenheit beleuchtet werden könnte. Dag Solstad schickt uns in seinem neusten Buch in ein labyrinthisches Abenteuer und stellt mit den Regeln des traditionellen Romans unsere gewohnte Wahrnehmung auf den Kopf.
Autorenportrait
Dag Solstad wurde am 16.7.1941 in Sandefjord geboren. Er debütierte 1965 mit dem Erzählband "Spiraler" [Spiralen] und gehört seither zur ersten Garde der norwegischen Schriftsteller. Dag Solstad hat zahlreiche Romane, Artikel, Theaterstücke, Essays verfasst und zusammen mit Jon Michelet fünf Bücher über die Fußballweltmeisterschaften herausgegeben. Er hat als einziger Autor bereits dreimal den norwegischen Kritikerpreis erhalten und wurde für seinen Roman "1987" mit dem Literaturpreis des Nordischen Rates ausgezeichnet. Dag Solstad lebt in Berlin und Oslo. Seine Werke wurden bislang in zehn Sprachen übersetzt.