Beschreibung
Die gefragte Person ist der Erzähler, der nicht recht weiß, wer oder was er selbst ist. Die kommunistische Assimilation der am Leben gebliebenen Juden war nach dem Zweiten Weltkrieg nicht weniger ungeschickt und falsch als die christlich-nationale Assimilation vor dem Krieg. Das Erwachen aus Letzterer war tödlich, aus der anderen ironisch. Viele der in den Fünfzigerjahren geborenen ungarischen Juden wussten (teils weil die Eltern Mitglieder der kommunistischen Partei waren, teils weil diese ihre Kinder vor der Heimsuchung der Diskriminierung schützen wollten) bis ins jugendliche Alter nicht, dass sie selbst Juden waren. Sie spürten nur, dass sie und auch die Welt um sie herum irgendwie merkwürdig waren und dass hinter dem Wort Jude ein beängstigendes Geheimnis steckt. Gábor Németh erinnert sich in reichen Bildern an die ärmliche, gegenständliche Welt der Zeit, an ihre vorzüglichen Torheiten, und führt diese dichterische Entdeckungsreise, der ich mit dankbarer Neugier-de gefolgt bin, mit hervorragendem Humor durch. (György Konrád) Die Originalfassung von Bist du Jude? - Zsidó vagy? - erschien 2004 im Verlag Kalligram, der auch die slowakische Übersetzung herausgebracht hat. Der Roman hat bis heute drei Auflagen erreicht; 2005 erhielt Gábor Németh dafür den Márai-Sándor-Preis.
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