Beschreibung
Judith Butlers 2005 auf Deutsch erschienene Essaysammlung Gefährdetes Leben soufflierte dem Queer-Aktivismus einen Kurs, den dieser prompt bereitwillig eingeschlagen hat. Die Forderung, der westliche Feminismus solle "im Horizont eines antiimperialistischen Egalitarismus" neu ausgerichtet werden, war jedoch nichts Neues: Kehrseiten der Emanzipationsbewegungen, die auf die Revolte von 1968 gefolgt waren, hatten sich in Westdeutschland schon in den 1970er Jahren abgezeichnet. Damals bildeten sich radikale Milieus aus, die autoritären Vorstellungen von "Befreiung" anhingen und sich vor allem am Linksterrorismus orientierten. Sie standen im starken Kontrast zur Politik der Frauen- und Schwulenbewegung, auch wenn sie sich bisweilen deren Rhetorik bedienten. Autoritäre Lust ist die erste Darstellung dieses Phänomens - dargelegt am Beispiel der antiimperialistischen Szene der alten Bundesrepublik, die in der sogenannten "Metropole" eine "Front" entfalten wollte und daran scheiterte.
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Autorenportrait
Vojin Sasa Vukadinovic studierte Geschichte, Germanistik und Geschlechterforschung in Freiburg und Basel. Er promovierte mit einer mehrbändigen Arbeit zur Geschlechtergeschichte des deutschen Linksterrorismus am Friedrich-Meinecke-Institut der Freien Universität Berlin. Neben zahlreichen wissenschaftlichen Publikationen erscheinen seine Artikel u.a. in Ästhetik und Kommunikation, EMMA, Jungle World, NZZ, Siegessäule und Texte zur Kunst. 2018 brachte er den Sammelband Freiheit ist keine Metapher - Antisemitismus, Migration, Rassismus, Religionskritik im Querverlag heraus.