Beschreibung
Nora Rischer sitzt im Behandlungsstuhl einer Kinderwunschpraxis, als eine E-Mail sie erreicht: Rassistischer Vorfall an unserer Universität. Sie ist neugierig, vorauseilend empört - und sie stutzt: Ist da etwa ihr eigenes Seminar in der Germanistik gemeint? Rischer ist erschüttert. In ihrem Kopf werden kritische Stimmen laut, eine innere Anklage beginnt: Hat sie sich als Dozentin tatsächlich rassistisch verhalten? Soll sie sich entschuldigen? Und weshalb? Aus ehrlichem Schuldbewusstsein oder um sich zu retten? Wird sie gecancelt, obwohl sie kein alter weißer Mann ist, sondern eine queere Frau, die sich bislang für linksliberal gehalten hat? Die Rassistin ist eine schwarze Komödie, die den Rückzug auf allzu bequeme Gewissheiten verweigert. Komisch und präzise nimmt die Autorin all die menschlichen Reflexe, Widersprüche und rhetorischen Geschütze unter die Lupe, die einen konstruktiven gesellschaftlichen Austausch über Diskriminierung so kompliziert machen.
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Autorenportrait
Jana Scheerer, geboren 1978, ist promovierte Germanistin und kennt dasskurrile Potential universitärer Strukturen aus mehreren Jahren als wissenschaftliche Mitarbeiterin. Unter anderem hat sie sich analytisch mit politischer Kommunikation beschäftigt, war Stipendiatin des Literarischen Colloquiums Berlin und wurde für ihr erstes Buch Mein Vater, sein Schwein und ich mit dem Literaturpreis Prenzlauer Berg ausgezeichnet. Sie ist außerdem Autorin zahlreicher Kinder und Jugendbücher. Die Rassistin ist Jana Scheerers vierter Roman. Sie lebt in Berlin.