0

Das Trottelbuch

Erschienen am 09.01.2013
Auch erhältlich als:
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783894017736
Sprache: Deutsch
Umfang: 96 S.
Format (T/L/B): 1.2 x 21.5 x 13 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Als vor 100 Jahren Das Trottelbuch erschien, war das ein fulminantes Debüt eines Autors, der später zu einer Legende wurde. Ein 'junger Wilder', der in München und Berlin in der literarischen Subkultur verkehrte, provozierte die bürgerlichen Vorstellungen zutiefst. Anlässlich des 50. Todestages von Franz Jung erscheint sein skandalöses Buch als Sonderausgabe.

Produktsicherheitsverordnung

Hersteller:
Edition Nautilus GmbH
Katharina Picandet
info@edition-nautilus.de
Schützenstraße 49a
DE 22761 Hamburg

Autorenportrait

Franz Jung, 1888 in Neiße, Oberschlesien, geboren. Börsenjournalist, Bohémien, Expressionist, Wirtschaftsanalytiker und revolutionärer Aktivist. Mitarbeiter der Aktion von Franz Pfemfert und des Malik-Verlags; Autor von expressionistischen und sozialkritischen Romanen und Erzählungen, schreibt für Piscator Theaterstücke. Mitinitiator der Dada-Bewegung, Teilnahme an den revolutionären Kämpfen nach 1918 und an der Entführung eines Schiffes nach Rußland. In der frühen Sowjetunion als Organisator der Hungerhilfe sowie im Wirtschaftssektor tätig. Nach 1933 von den Nazis verhaftet, illegale Tätigkeit in Genf, Wien und Budapest. 1944 Flucht nach Italien. 1947 Emigration in die USA, arbeitet in New York und San Francisco als Wirtschaftsjournalist. Ende der fünfziger Jahre Rückkehr nach Europa. 1961 erscheint erstmalig seine Autobiographie. Jung stirbt 1963 in Stuttgart.

Leseprobe

Um einen Tisch des Café du Dôme saßen mehrere Herren. Eine Frau schritt draußen am Fenster vorbei. Sie hatten sie alle gekannt, und einige kannten sie noch. Einer las vor: Zwei junge Burschen stolpern aus einer Vorstadtkneipe in die Nacht. Blutjunge Burschen und sehr betrunken. Sie schlagen das Pflaster mit ihren Stöcken, sie johlen, krümmen sich vor Lachen, und sie schleppen die schwer gewordenen Füße hinter sich her, dass sie von fern wie hinkende Greise erscheinen. Eine Katze huscht über den Weg. Die Betrunkenen bleiben stehen, die Lässigkeit ist aus ihren Gliedern gewichen, ein Rausch ballt sich zusammen. Sie jagen dem Tier nach, verstellen den Weg, sie schlagen mit ihren Stöcken - als ob das Tier schuld wäre an ihrer Jugend und ihrer Betrunkenheit, so schlagen sie.