Beschreibung
Kein anderer König ist den Deutschen als Person so nahe gerückt wie Friedrich der Große. Weit über seine Lebenszeit hinaus hat er Herz, Verstand und Einbildungskraft der Menschen beschäftigt: als schöngeistiger, aufmüpfiger Kronprinz, als aufgeklärter junger König, der die Initiative ergriff, als Feldherr, der sieben Jahre einer Übermacht von Gegnern trotzte, als Alter Fritz, der die Kräfte wieder einzudämmen versuchte, die er geweckt hatte. Er führte mehr als zwei Jahrzehnte Krieg und erhob Preußen in den Rang einer Großmacht. Er war ein moderner Herrscher nach dem Geschmack des Jahrhunderts, er durchbrach immer wieder die Beschränkungen durch Zeremoniell und Herkommen und erfand eine neue Art, König zu sein. Wer war dieser Mann, und warum ist er bis heute ein Faszinosum geblieben? Dieses Lesebuch will Gelegenheit geben, Friedrich II. kennenzulernen. Zu Wort kommen neben Jens Bisky, der das Ganze biographisch-historisch rahmt, u. a.: Friedrich selbst, Lessing, Nicolai, Kant, Goethe, Bismarck, Fontane, aber auch der Kammerherr von Lehndorff, Gesandte fremder Höfe und zeitgenössische Beobachter. Dieser Band zeichnet nicht nur das Leben Friedrichs, sondern auch die Wesenszüge seiner Herrschaft und seiner Epoche nach. "Jens Bisky hat nicht nur die Quellen geschickt ausgewählt, er ist auch selbst ein Erzähler, dem man gern lauscht. Eine Wohltat unter den Friedrich-Studien dieses Herbstes." (Andreas Kilb, Frankfurter Allgemeine Zeitung)
Autorenportrait
Jens Bisky, geboren 1966 in Leipzig, studierte Kulturwissenschaften und Germanistik in Berlin. Er war lange Jahre Feuilletonredakteur der 'Süddeutschen Zeitung' und arbeitet seit 2021 als Redakteur des 'Mittelweg 36' am Hamburger Institut für Sozialforschung. Er ist Autor mehrerer viel beachteter Bücher, darunter 'Geboren am 13. August' (2004) und 'Kleist. Eine Biographie' (2007). 2017 verlieh ihm die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung den Johann-Heinrich-Merck-Preis für literarische Kritik und Essay.