Beschreibung
Der Ort der Geschichte in der Massenkultur des 20. Jahrhunderts ist diffus. Zwar floriert der Markt für Geschichtsbilder aller Art. Und die Berufe zur Geschichtsvermittlung in eine flüchtig aufmerksame Mediengesellschaft sind vielfältig geworden. Aber angesichts der Beliebigkeit, in der Geschichtserzählungen durch den öffentlichen Raum vagabundieren, ist inzwischen von einer neuen "Geschichtsvergessenheit" (Tony Judt) die Rede. Das macht die klassische Frage nach den "Aufgaben des Historikers", auf die seit Wilhelm von Humboldt jede Epoche ihre eigenen Antworten fand, hoch aktuell. Gangolf Hübinger prüft die wichtigsten Antworten unter dem Gesichtspunkt: Was heißt es, der Gegenwart die Vergangenheit darzustellen? Wie wird aus Jubel und Jammer historische Erkenntnis? Müssen Historiker in zwei Welten leben? Was tun Geschichts-Intellektuelle?
Autorenportrait
Gangolf Hübinger, Dr. phil., Professor für Vergleichende Kulturgeschichte der Neuzeit an der Europa-Universität Viadrina, Frankfurt (Oder); Arbeitsschwerpunkte: Geschichte des Geschichtsdenkens und der Theorie der Kulturwissenschaften; Europäische Wissenschaftskulturen in der Moderne, Ideen und Intellektuellengeschichte. Veröffentlichungen u.a.: Gelehrte, Politik und Öffentlichkeit. Eine Intellektuellengeschichte, Göttingen 2006; Mitherausgeber der Gesamtausgaben von Max Weber und von Ernst Troeltsch.