Beschreibung
Einer Legende zufolge konnte der "Mund der Wahrheit" eine unwahre Äußerung zweifelsfrei erkennen und er bestrafte den einer Lüge überführten Redner mit dem Verlust einer Hand. Bei der Beurteilung medizinischer Fragen spricht der Mund der Wahrheit heute - nicht immer in antiker Klarheit - mit der Stimme der evidenzbasierten Medizin. Das ist neu, denn durch Jahrhunderte hindurch basierte die "heilkünstlerische" Tätigkeit des Medicus ausschließlich auf individuell und persönlich erworbenem Erfahrungswissen oder aus Buchwissen aus antiken Schriften. Objektivität, Quantifizierung und Evidenz in Zahlen als neu hinzugekommenes Bewertungs- und Entscheidungskriterium in der Medizin verfügen erst über eine kurze, aber konfliktreiche Geschichte. Die Beiträge dieses Bandes widmen sich sowohl aus historischer wie aus zeitgenössischer Perspektive zentralen Aspekten des Evidenzdenkens in der Medizin. Die historischen Themen reichen von homöopathischen Versuchen über die Heilkraft der Natur über die wissenschaftliche Theoriebildung zur Krebserzeugung durch Summationsgifte und Hormongaben. bis zur Festlegung von Grenzwerten in der Berufskrebsforschung. Parallel hierzu werden aktuelle Fragen der Einflussnahme der Industrie auf den Forschungsprozess und die Veröffentlichung von kritischen (Studien-) Ergebnissen sowie das grundsätzliche Problem der Strittigkeit von Evidenz in Interessenkonflikten diskutiert.
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Autorenportrait
Dr. phil. Gabriele Moser, Historikerin, Institut für Geschichte und Ethik der Medizin, Universität Heidelberg Dr. PH Joseph Kuhn, Psychologe, Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Oberschleißheim Dr. phil. Sigrid Stöckel, MPH, Institut für Geschichte, Ethik und Philosophie der Medizin, Medizinische Hochschule Hannover
Leseprobe
Mit einem Vorwort von Prof. Dr. Gerd Antes