Die Beiträge des Bandes befassen sich mit der Frage, in welcher Weise Religion und Religiosität in der Geschichte relevant geworden sind und im Geschichtsunterricht thematisiert werden können und müssen. Mit dem Thema soll auf die aktuellen, durch soziale, kulturelle und religiöse Diversifizierung geprägten gesellschaftlichen Veränderungen einge-gangen werden. So ist "Religion" als Folge einer zunehmenden Radikalisierung und Marginalisierung bestimmter religiöser Gruppen zu einem Schlagwort geworden, das die AuseinanderSetzung mit Fragen von Migration, Integration und Identität sowie das Leben und Lernen innerhalb multikultureller Kontexte oftmals erschwert. Die Vorstellungen über den "religiös Anderen" sind von Stigmatisierungen geprägt und vermischen sich mit stereotypen, nicht selten rassistischen oder diskriminierenden Zuschreibungen an den "kulturell Anderen". "Interreligiöses Lernen" ist deshalb nicht nur in den Schulfächern erforderlich, die sich explizit mit Fragen der Religion beschäftigen. Gerade im Fach Geschichte, das sich mit grundlegenden Fra-gen menschlicher Sinnproduktion und Organisation befasst, erscheint eine interreligiöse Perspektivie¬rung bestimmter Themen notwendig.

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