Wie bildet und erneuert sich religiöses Leben in der modernen Gesellschaft? Welche neuen Formen von Transzendenz leiten und begleiten religiöse Vergemeinschaftung in der modernen Gesellschaft? Die Erscheinungsformen des Religiösen sind in der modernen Gesellschaft einem schnellen Wandel unterworfen. Dabei bilden sich innerhalb und außerhalb der etablierten Großkirchen neue soziale Formen religiöser Vergemeinschaftung und neue Konzepte von Transzendenz. Die Autoren des vorliegenden Bandes gehen ebenso den Impulsen für und gegen deren tradierte Formen wie den politischen Randbedingungen und den neuen medialen Vermittlungsformen des Religiösen in der neuzeitlichen Gesellschaft nach. Sie spannen den Rahmen ihrer Untersuchungen vom frühen 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart und beziehen dabei zum ersten Mal in großem Umfang auch säkulare Formen religiöser Gemeinschaftsbildung mit ein. Aus dem Inhalt: Lucian Hölscher: Die historischen Rahmenbedingungen religiöser Vergemeinschaftung im 19. Jahrhundert Hartmut Lehmann: Nichtreligiöse Aspekte religiöser Gemeinschaftsbildung im 19. und frühen 20. Jahrhundert Todd Weir: Towards a History and Sociology of Atheist Vergemeinschaftung: The Berlin Free Religious Congregation Janet Boatin: Die Gemeinde des Olympiers - Goethekult und Goethe-Gesellschaft im Wilhelminischen Kaiserreich Lou Bohlen: Jüdische Vergemeinschaftung nach 1900. Die Suche nach der verlorenen Identität Dagmar Herzog: The Trouble with God in West Germany: The Confrontation with Secularization and the Rise of Liberation Theology

Michael Geyer, geb. 1947, ist Professor für Geschichte an der University of Chicago. Lucian Hölscher, Jahrgang 1948, lehrt Neuere Geschichte an der Ruhr-Universität Bochum. Seine neueste Veröffentlichung ist 'Geschichte der protestantischen Frömmigkeit in Deutschland', 2005.