Beschreibung
Kinder haben Rechte. Inklusion ist ein Menschenrecht und verknüpft mit dem Recht auf Bildung. Beides ist daher eigentlich nicht verhandelbar. Dennoch wird es Schulen durch Kürzungen und unzureichende Bedingungen vielerorts schwer gemacht, inklusive Schule erfolgreich zu praktizieren. In der Folge fühlen sich viele Lehrerinnen und Lehrer überfordert. Hinzu kommt, dass in Deutschland nur wenige Schulen auf langjährige Vorerfahrungen zurückgreifen können. Denn im Unterschied zu den meisten anderen europäischen Ländern war Inklusion hierzulande lange Zeit keine Selbstverständlichkeit. Erst die internationalen Verpflichtungen ermöglichen nun auch in Deutschland praktische Erprobungen und Erfahrungen in der Breite. Der Kern gelingender Inklusion in der Schule liegt dabei im konkreten Unterricht und hier insbesondere in den jeweiligen Unterrichtsfächern. Deshalb haben wir uns das Ziel gesetzt, Inklusion für den Sachunterricht theoretisch fundiert zu begründen und konzeptionelle Grundlagen zu entwickeln, damit inklusiver Sachunterricht machbar wird. In diesem Buch werden drei Grundprinzipien für den inklusiven Sachunterricht entwickelt: 1. Personalität: Anerkennung jedes Kindes und didaktische Orientierung am Kind 2. Sozialität: Dialogisches Lernen, Mitbestimmung und soziale Zugehörigkeit 3. Komplexität: offene und selbstdifferenzierende Aufgaben und Anregungen Diese münden in sieben Dimensionen für den Sachunterricht. Die Dimensionen sind in die Praxismaterialien für inklusiven Sachunterricht eingeflossen und liegen ihnen zugrunde. Sie werden in verschiedenen Themenbereichen konkretisiert, die besonders bedeutsam für das Lernen für alle Kinder im Sachunterricht sind. Dazu zählen Körperthemen, das Handeln mit kleinen Dingen, die Ich-Du-Relation und Inhalte zum Sich-Wundern.
Autorenportrait
Prof. Dr. Astrid Kaiser, geb. 1948, Professorin für Didaktik des Sachunterrichts an der Carl von Ossietzky Universität in Oldenburg. Studium in Hannover und an der Universität Marburg, langjährig Lehrerin in Hessen und Bielefeld an Grund- und Hauptschulen, Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Bielefeld; Vertretungsprofessorin für Grundschulpädagogik in Kassel; Leitung des niedersächsischen Schulversuchs "Soziale Integration in einer jungen- und mädchengerechten Grundschule", Mitglied des niedersächsischen Bildungsrates 1999-2002, Leitung von Projekten zur ökologischen und naturwissenschaftlichen Bildung im Sachunterricht. Prof. Dr. Simone Seitz, geb. 1968, seit 2014 Professorin an der Universität Paderborn (Institut für Erziehungswissenschaft). Von 2006 bis 2014 hatte sie eine Professur an der Universität Bremen inne, vorab war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Dortmund und der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, promovierte an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg zu inklusivem Sachunterricht und war Lehrerin an verschiedenen Grundschulen. Arbeitsschwerpunkte: Professionalisierung von Lehrerinnen und Lehrern sowie Unterrichtsforschung und wissenschaftliche Begleitung von Schulentwicklungsprozessen; Frühkindliche Bildung und Transition.
Inhalt
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