Beschreibung
Seit Jacob Burckhardts Kultur der Renaissance in Italien gilt Leon Battista Alberti (1404-1472) als erste und paradigmatische Verkörperung des uomo universale, wie er vielleicht nur in der Situation der Renaissance möglich war. Sein Werk, in der Epoche des Übergangs von der Manuskript- zur Buchkultur entstanden, ist allerdings über Jahrhunderte nur unvollständig und fragmentarisch überliefert. Als Theoretiker der Malerei und der Architektur wie als Analytiker des frühneuzeitlichen homo oeconomicus hat er das nachhaltige Interesse der Kunstgeschichte und der Soziologie mobilisiert. Die Koexistenz heterogener Gattungstraditionen, namentlich des humanistischen Dialogs und der menippeischen Satire, in seinem literarischen Werk provoziert seit längerem gegensätzliche Interpretationen. Mittlerweile erlauben die verbesserte Editionssituation seiner volkssprachlichen und lateinischen Werke und die neueren Perspektiven der Form und Funktionsgeschichte einen umfassenderen Zugang auf die Vielfalt der Texte und ihre Vernetzung. Alberti kann als ingeniöser und virtuoser Autor sichtbar werden, in dessen Werk die literarischen Experimente des Quattrocento symptomatischen und spektakulären Ausdruck finden.
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Autorenportrait
Helmut Pfeiffer war von 1993 - 2019 Professor für Romanische Literaturen und Allgemeine Literaturwissenschaft an der Humboldt- Universität zu Berlin. Letzte Buchveröffentlichungen: Montaignes Revisionen. Wissen und Form der >Essais< (2018), Das zerbrechliche Band der Gesellschaft. Diagnosen der Moderne zwischen Honoré de Balzac und Henry James (2021).