Beschreibung
1816 und 1817 erschienen die ersten beiden Bände von Goethes Italienischer Reise. Zweihundert Jahre später erkennen wir darin Goethes konversionsartigen Bruch mit seiner bisherigen Existenz und eine waghalsige Flucht in ein neues Leben - auf der Suche nach dem authentischen Dasein und nach dem Glück. Dieses modern anmutende Bild der Identitätssuche einer höchst gefährdeten Persönlichkeit zeigt sich vor allem dann in deutlichen Konturen, wenn wir von den für die Italienische Reise redigierten Erinnerungen Goethes an die Kunstschätze des Südens zurückblicken auf jene Spuren, die seine dramatische Wiedergeburt in den Originaldokumenten der beiden italienischen Jahre hinterlassen hat. Das gilt insbesondere für die Charlotte von Stein zugedachten Reisetagebücher sowie für die seit September 1786 an sie geschriebenen Briefe Goethes.
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Autorenportrait
Michael Jaeger studierte in Heidelberg und Berlin Germanistik und Philosophie. Nach Examen, Promotion und Habilitation war er an Hochschulen des In- und Auslandes als Dozent für deutsche Sprache und Literatur tätig. Gastprofessuren nahm er u. a. in China und in den Vereinigten Staaten wahr. Die moderne Ideengeschichte sowie das Thema Goethe und die Moderne stehen im Zentrum seiner wissenschaftlichen Arbeit. Heute lebt Michael Jaeger als Autor und Literaturwissenschaftler in Berlin. An der Freien Universität ist er Privatdozent für deutsche Philologie. Bei Königshausen & Neumann sind von ihm erschienen: Fausts Kolonie. Goethes kritische Phänomenologie der Moderne (2004). 3. Aufl. 2010; Global Player Faust - oder: Das Verschwinden der Gegenwart. Zur Aktualität Goethes (2008). 6. Aufl. 2016; Wanderers Verstummen, Goethes Schweigen, Fausts Tragödie - oder: Die große Transformation der Welt (2014). 3. Aufl. 2015.