Beschreibung
Das Theater der Politik, die politische Bühne, die Inszenierungen der Politiker - im 18. Jahrhundert beobachten die Geschichtsdramen das Politische ihrer Zeit. Und sie werden zunehmend darauf aufmerksam, dass sie das können. Dabei nehmen sie Kommunikation als das Leitprinzip des Politischen wahr. Diese Kommunikation, mit der sich das Politische selbst intensiv beschäftigt, spielen die Dramen mit den eigenen Mitteln des Inszenierens, des Theatralen und des Rhetorischen durch. Ihre Selbstbeobachtung führt die Dramen zum Ende des 18. Jahrhunderts in die Ausdifferenzierung ihrer eigenen Poetologien. - Die Studie untersucht, wie sich die Dramen in ihrer Affinität zum Politischen zugleich eindeutig auf sich selbst beziehen. Die Selbstrefl exion wird zum Gegenstand des Zeigens auf der Bühne: von der einer eigenen Angewiesenheit auf das Rhetorische bis hin zu jener eines als konstitutiv deutungsoffen verstandenen Geschichtskollektivs. Von Gottscheds Cato bis Schillers Wallenstein scheitern die Figuren an einem zunehmend komplex werdenden Verständnis intentionaler Kommunikation. Das wird auch für den Zuschauer auf hermeneutisch immer komplexere Weise auf die Bühne gebracht.
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Autorenportrait
Die freiberufl iche Publizistin Sarah Sander studierte Literaturwissenschaft und Linguistik an der Universität Bielefeld und wurde im Rahmen des Sonderforschungsbereichs Das Politische als Kommunikationsraum in der Geschichte mit der vorliegenden Arbeit promoviert.