Beschreibung
Nichts ist so schwer, wie einen epileptischen Anfall zu beschreiben oder die vorausgehende Aura. Dennoch stehen Anfallspatienten immer wieder vor dieser Aufgabe und lösen sie auf sehr unterschiedliche Weise. Was wäre, wenn die Art dieser Krankheitsdarstellung nicht nur etwas über das sprachliche Vermögen des jeweils Sprechenden aussagte, sondern auch etwas über die Erkrankung selbst? Volker Surmann geht dieser Frage in seiner linguistischen Studie nach und weist anhand detaillierter Auswertungen von Arzt-Patient-Gesprächen syndromspezifische Auffälligkeiten nach. Dabei widmet er sich vornehmlich der bildhaften Sprache, die für viele Betroffene eine Möglichkeit darstellt, ihre - oft als unbeschreibbar erlebten - Erfahrungen auszudrücken. Zur Untersuchung der verwendeten Metaphern und Vergleiche verknüpft der Autor die Methoden der linguistischen Konversationsanalyse mit der kognitiven Metapherntheorie Lakoff/Johnsons und identifiziert auf diese Weise krankheitstypische metaphorische Konzepte, die wertvolle Hinweise für die medizinische Differenzialdiagnose und Therapie geben können.
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